Schweres Lawinenunglück in Tirol: Fünf Menschen starben, als am Freitag ein Schneebrett abging. Zunächst war von vier Todesopfern die Rede gewesen. Eine Person wurde verletzt in ein Krankenhaus in der Schweiz geflogen. Das Unglück ereignete sich im Gebiet von Spiss, einem Ort an der Grenze zur Schweiz. Das Schneebrett ging bei der Fließer Stieralpe und damit im freien Gelände ab.
Nach Angaben des Lawinenwarndienstes ist es am Donnerstag und am Freitag zu fast 60 Lawinen-Abgängen in Österreich gekommen. Allein am Freitag gingen in Tirol bis zum Nachmittag dreizehn Schneebretter ab. Es war der bis dato folgenschwerste Lawinentag in dieser Saison. Im beliebten Skiort Sölden verschüttete eine Lawine fünf Wintersportler auf einer gesicherten Piste. Sie wurden lebend geborgen. Auch im Skigebiet Kaltenbach wurden zwei Menschen von einer Lawine teilweise verschüttet, konnten aber gerettet werden.
Lawinenunglück in Spiss in Tirol: Fünf Tote - ein Verletzter
Der Lawinenwarndienst meldet in den Bergen seit Tagen eine erhebliche Lawinengefahr. Vor allem Schneebretter lassen sich sehr leicht auslösen. „Es schmerzt mich persönlich und macht mich traurig, wenn man tagelang warnt, warnt und wieder warnt“, zitierte der ORF den Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.
Bereits am Donnerstag waren in Tirol mehrere Menschen von Lawinen verschüttet worden. Im Skigebiet Sölden etwa wurde ein Skifahrer in steilem Gelände auf 2.200 Metern Höhe von einer Schneebrettlawine mitgerissen und verschüttet. Er konnte von seinem Begleiter unverletzt ausgraben werden.
Vier Hubschrauber bei Lawinenabgang in Tirol im Einsatz
Im Skigebiet "Rifflsee" wurde ein Mann auf 1.800 Metern Höhe von einem Schneebrett mitgerissen und teilweise verschüttet. Der Mann konnte von seinem 40-jährigen Begleiter bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ausgegraben werden. Laut Erstdiagnose am Unfallort wurde der Mann im Bereich des Brustkorbes schwer verletzt und musste mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus Zams geflogen werden.
Wie es zu dem Lawinenunglück in Spiss kam, ist aktuell noch unklar. Im Einsatz waren unter anderem zwei Schweizer Hubschrauber, ein österreichischer Notarzthubschrauber sowie ein Polizeihubschrauber. Die Suchaktion war am Nachmittag noch im Gange. Zum genauen Hergang, der Herkunft und dem Alter der Opfer machte die Polizei keine Angaben. Es war eines der schwersten Lawinenunglücke in Österreich in der Saison.

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