"Bitte sparen Sie Strom." Mit dieser Meldung sind viele Menschen in Süddeutschland am Dienstagmorgen aufgewacht. Die StromGedacht-App des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW bat Nutzerinnen und Nutzer, ihren Stromverbrauch zwischen 6 Uhr und 8 Uhr zu reduzieren.
Der Grund: TransnetBW hatte am Dienstag, 4. Juli, laut eigenen Angaben mit einer hohen Auslastung der Stromleitungen in Süddeutschland zu kämpfen. Zu viel Windenergie überforderte Leitungen, die von Norddeutschland in Richtung Südwesten führen. Es drohte ein Strommangel.
Drohender Strommangel in Süddeutschland: Vorarlberg hilft
Deshalb leitete der Netzbetreiber einen Redispatch ein. Bei einem Redispatch wird die Einspeisung von den Kraftwerken angepasst, um Netzengpässe oder -überlastungen zu vermeiden.
Auch Kraftwerke aus Vorarlberg halfen, einen Strommangel in Süddeutschland zu verhindern, wie die Illwerke Vkw den Vorarlberger Nachrichten bestätigten. Mehr als 500 Megawatt Kraftwerksleistung wurden nach Angaben des Netzbetreibers nach Baden-Württemberg importiert.
Auch Deutschland hat schon bei Strom-Engpässen geholfen
Dass sich Nachbarländer bei der Energieversorgung gegenseitig aushelfen, ist kein Einzelfall. Frankreich konnte den eigenen
, weshalb die Nachbarn viel Strom aus Deutschland kauften. Vor allem Süddeutschland war mit seinen Verbindungsleitungen nach Frankreich betroffen.Was ist die StromGedacht-App?
Eine Meldung der StromGedacht-App bedeutet laut Betreiber TransnetBW übrigens nicht, dass Stromabschaltungen drohen. Die App informiert Bürgerinnen und Bürger hauptsächlich über den Status des Stromnetzes in Baden-Württemberg. Wenn ein Engpass bevorstehen könnte, benachrichtigt das Tool die User via Push-Nachricht und bittet sie, den Stromverbrauch anzupassen.
Der Netzbetreiber weist darauf hin, dass „StromGedacht“ keine Warn-App ist. Im Falle einer kritischen Situation im Stromnetz mit spürbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung würden die Behörden über offizielle Kanäle, wie das Radio oder die NINA-App warnen.