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Tirol: 70 Erdbeben in einem Jahr – warum ist Tirol so häufig betroffen?

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Tirol: 70 Erdbeben in einem Jahr – warum ist Tirol so häufig betroffen?

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    Ein Seismograph hilft bei der Voraussage von Erdbeben. In Tirol ist das häufig nötig.
    Ein Seismograph hilft bei der Voraussage von Erdbeben. In Tirol ist das häufig nötig. Foto: Andrey VP, stock.adobe.com (Symbolbild)

    In den letzten beiden Februar-Wochen 2025 bebte in Tirol mehrmals die Erde. Beunruhigend, aber nicht ungewöhnlich, wie ein Blick auf die Statistik zeigt. Im Jahr 2024 registrierte der österreichische Erdbebendienst GeoSphere Austria 140 spürbare Erdbeben in Österreich. Bei rund der Hälfte lag das Epizentrum demnach in Tirol. Das Bundesland im Westen Österreichs ist ein Erdbeben-Hotspot - und das nicht ohne Grund.

    Warum kommt es in Tirol zu vielen Erdbeben?

    „Das Bundesland liegt entlang einer tektonischen Störungszone“, begründet Rita Meurers, Seismologin von der GeoSphere Austria, die häufigen Beben in Tirol im Gespräch mit der Kronen Zeitung. Diese ergebe sich in der Region durch den geologischen Prozess der Alpenbildung, der noch immer anhält.

    Der Hintergrund: Grob gesagt, die Kollision des afrikanischen und europäischen Kontinents, wie bei erdbebennews.de zu lesen ist. Genauer gesagt drückt die afrikanische Platte in nördliche Richtung und faltet damit das Gebirge auf. Bei der Verschiebung von Platten kommt es zum Bruch, da das Gestein der Reibung nicht mehr standhalten kann. Genau dieser Bruch macht sich für uns als Erdbeben bemerkbar.

    Wo sind in Tirol besonders viele Erdbeben zu befürchten?

    Für die hohe Zahl der Erdbeben im Jahr 2024 in Tirol „war vor allem eine Bebenserie im Raum Waidring verantwortlich“, klärt Meurers auf. In der Region am Fuße der Loferer Steinberge im Bezirk Kitzbühel waren demnach 50 Erdbeben zu spüren. Laut GeoSphere Austria gehören die folgenden Regionen zu Österreichs „tektonisch aktiven Zonen“, in denen Erdbeben verstärkt auftreten.

    • Inntal und Seitentäler
    • Murtal und Mürztal
    • Rheintal in Vorarlberg
    • Wiener Becken
    • Semmeringgebiet

    Viele Erdbeben, die in Österreich auftreten, sind nicht oder kaum spürbar. Bei Magnituden ab 2,0 bis 3,0 sind die Beben für Bewohnerinnen und Bewohner aber häufig spürbar. Die Erdbeben im Februar 2025 in Tirol besaßen Magnituden von 2,3 und 3,1. Laut Aktion Deutschland Hilft wird es bei Erdbeben ab Stufe 5,0 gefährlich. Dann muss mit Schäden gerechnet werden.

    In Deutschland kommt es auch immer wieder zu spürbaren Erdbeben. Besonders viel Aktivität herrscht diesbezüglich in der Eiffel. Als Europas Erdbeben-Hotspot gilt Griechenland. Meurers erklärte der Kronen Zeitung, dass die jüngste Bebenserie um das griechische Santorini keinen Zusammenhang mit den Beben in Tirol hat.

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