Im Kampf gegen die Ausbreitung der südafrikanischen Variante des Corona-Virus hatte Österreich am 8. Februar drastische Maßnahmen für Tirol verhängt. Aus dem Bundesland war - von Osttirol abgesehen - eine Ausreise nur noch mit negativem Corona-Test möglich.
Das Vorgehen hatte zu einer Machtprobe zwischen dem Bundesland und der österreichischen Regierung geführt. Denn in TIrol sprach sich eine Allianz aus Politik und Wirtschaft gegen zusätzliche Schritte aus. Vielmehr sei das vom Land aufgelegte Maßnahmen-Paket ausreichend, hatte Landeschef Günther Platter (ÖVP) argumentiert. Dazu gehörten der Aufruf zu Massentests, ein noch stärkerer Schutz von Alten- und Pflegeheimen und eine Coronatest-Pflicht für Skifahrer, die Seilbahnen benutzen wollten.
Jetzt wurde die Reisewarnung wieder aufgehoben. Stand Donnerstag waren in Tirol nur noch 53 Infektionen mit der südafrikanischen Variante bekannt, berichtete der ORF. "Diese positive Entwicklung dürfte die Bundesregierung dazu bewogen haben, die Reisewarnung wieder aufzuheben", so der Sender.
Grenzkontrollen: "Das muss ein Ende haben"
Zugleich dringt Tirol mehr denn je auf die Aufhebung der deutschen Grenzkontrollen zu Österreich. "Das muss ein Ende haben", forderte Landeschef Günther Platter (ÖVP) im Landtag in Innsbruck. Es sei gelungen, die Fälle mit der Südafrika-Variante des Coronavirus massiv zurückzudrängen. Die Kontrollen seien nicht mehr zu rechtfertigen. Zudem seien die Maßnahmen nach Ansicht vieler Experten ohnehin nicht EU-konform.
Deutschland hatte vor einer Woche seine Kontrollen wegen der Gefahr durch die Virus-Varianten an der Grenze zu Tschechien und Tirol bis zum 17. März verlängert. Die Ausreisekontrollen aus Tirol in die benachbarten Bundesländer Salzburg und Vorarlberg durch Österreich sollten am Mittwoch enden. Einen Monat lang war die Ausreise nur mit negativem Coronatest erlaubt.