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Tiroler Polizei zu Impfpass-Fälschungen: "Unrechtsbewusstsein nicht allzu groß"

Strenge Kontrolle angekündigt

Tiroler Polizei zu Impfpass-Fälschungen: "Unrechtsbewusstsein nicht allzu groß"

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    Österreichische Polizeibeamte bei einer Kontrolle (Symbolbild): Die Polizei in Tirol betont, bei jeder Kontrolle müsse damit gerechnet werden, 
dass auch Impfpässe und Zertifikate auf ihre Echtheit überprüft werden.
    Österreichische Polizeibeamte bei einer Kontrolle (Symbolbild): Die Polizei in Tirol betont, bei jeder Kontrolle müsse damit gerechnet werden, dass auch Impfpässe und Zertifikate auf ihre Echtheit überprüft werden. Foto: Bildagentur Muehlanger via www.imago-images.de

    Polizeibeamte haben seit Anfang 2021 allein in Tirol 69 Fälle von gefälschten Covid 19-Zertifikaten aller Art aufgedeckt, darunter gefälschte Impfpässe, Genesungs- und Testzertifikate, sowie betrügerisch erlangte Maskenbefreiungs-Bestätigungen.

    "Dabei wurden beispielsweise gefälschte Zertifikate, die im Internet oder auch im Darknet angeboten werden, bestellt und verwendet, oder es werden echte Dokumente verfälscht und dann von Personen verwendet, für die diese Zertifikate nicht ausgestellt sind", so die Landespolizeidirektion am Montag. (Lesen Sie auch: Corona-Impfpflicht in Österreich: Das müssen Urlauber und Pendler beachten)

    In einigen Fällen hätten kontrollierte Personen der Polizei Maskenbefreiungsatteste vorgelegt, die ein nicht zur Ausstellung befugter Arzt ausgestellt hatte, oder die mit kopierten Stempeln oder Unterschriften gefälscht waren.

    "Vereinzelt versuchten wegen einer SARS-CoV 2 Infektion abgesonderte Personen sich unter einem anderen Namen testen zu lassen, um in der Folge ein Genesungszertifikat für eine nicht infizierte Person zu erlangen", so die Tiroler Polizei weiter. "Auch scheinen Fälle zuzunehmen, wo Impfskeptiker Gurgeltests von infizierten Personen machen lassen, um sich so einen Genesenen-Status zu erschleichen und auf diese Weise der Impfpflicht zu entgehen."

    Die Polizei wies darauf hin, dass das Fälschen oder Verfälschen von Impf- oder Testnachweisen und die Verwendung von falschen Zertifikaten eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch darstellt und "ausnahmslos an die Staatsanwaltschaft angezeigt wird". Die Folge könnten Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr sein. Wer durch sein Verhalten andere Menschen gefährdet, etwa positiv getestet in einem Lokal ertappt wird, müsse mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe rechnen.

    TIrol: Polizeibeamte überprüfen Echtheit von Impfpässen und Zertifikaten

    Tatsächlich scheine das Unrechtsbewusstsein bei solchen Delikten aber nicht allzu groß zu sein. „Die bei manchen vorherrschende Einstellung „das ist doch nur eine harmlose Übertretung“ oder „ich werde eh nicht erwischt“ ist ausgesprochen trügerisch und kann sehr schnell dazu führen, dass man sich vor dem Strafgericht verantworten muss“, sagte Tirols Landespolizeidirektor Edelbert Kohler. Er wies darauf hin, dass in die Tirol bei jeder Polizeikontrolle damit gerechnet werden müsse, dass die Beamten auch die Test- und Impfzertifikate genau auf ihre Echtheit überprüfen.

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