Auf der Arche Noah gab es Platz einst für je ein Paar einer Art. So steht es jedenfalls in der Bibel im Buch Genesis, gerettet wurde vor der Flut also so divers wie möglich; ein Paar Tauben, ein Paar Falken, ein paar Regenwürmer undsoweiter undsoweiter. Die Betreiber des geplanten Villen-Siedlung in der Nähe von Kitzbühel verfolgen einen anderen Ansatz. Es gibt da ein Bewerbungsverfahren ...
Eine „autarke Arche Noah“ soll hier auf 1200 Meter entstehen, so wirbt eine thailändische Hotelgruppe für das umstrittene Six-Senses-Projekt, das seit seinem Start vor drei Jahren nicht recht in Gang kommen wollte. Es gab Proteste von Anwohner, dem Alpenverein, Naturschutzorganisationen. Dann kam Corona und alles stand still. Nun aber wird wieder gebaut und an Bewerbern für die Luxusanlage mangelt es offenbar nicht – vor allem, seit man den richtigen Ton getroffen hat. Man wirbt nicht länger mit dem geschenkten E-Porsche, die Partnerschaft wurde beendet, dafür nun mit Endzeitstimmung.
Mit drastischen Bildern wird vor der Zukunft gewarnt
Auf der Website wird vor einer düsteren Zukunft mit drastischen Bildern gewarnt wird: Umweltverschmutzung, Krieg, Blackout, Virus ... Rette sich also wer kann, am besten in einen Zweitwohnsitz im Pinzgau! Und Edelweiß vor der Tür. Es gibt Villen, Townhäuser und Apartments im Angebot, insgesamt 50 Einheiten für den Preis von drei bis 15 Millionen Euro. Womit wir wieder beim Auswahlprinzip wären.
Offenbar gibt es mehr Interessenten als Villen, weshalb sich interessierte Käufer bewerben müssen: Fragebogen, Zoom-Meeting mit der Geschäftsführung, die dann entscheidet, wer geeignet ist „eine dynamische und einflussreiche Community für die Zukunft“ zu bilden. Eine ganz andere Arche also also die einst von Noah, gebaut wird eher für einzige Art …