Die drei einzigen Regeln für Vorschulkinder: Vor dem Gang ins Bett die Zähne putzen, nach dem Toilettengang die Hände waschen, über die Ampel nur bei Grün gehen. Verstöße sind einzig mit elterlicher Erlaubnis gegen den ersten Grundsatz erlaubt (und auch nur weil Mama und Papa spätabends keine Lust auf Gezicke haben). Was hinter der geschlossenen Türe des WCs passiert, bleibt hinter der geschlossenen Türe des WCs. Muss jeder Nachwuchs-Outlaw selber wissen, wie sein Gewissen mit dem Gesetzesbruch und das Immunsystem mit mangelnder Hygiene umgehen.
Über eine rote Ampel zu gehen aber ist eines der letzten Tabus für Kinder. Zumindest in Deutschland. Andernorts hingegen werden Kreuzungen von Fußgängern geflutet, obwohl das signalrote Männchen deutlich darauf hinweist, dass eine Stehpause angemessen wäre. Der Deutsche aber ist kein Italiener. Oder US-Amerikaner. In New York beispielsweise werden grün und rot als freundliche Hinweise verstanden. Zwar stand es bislang Ordnungshütern offen, Bußgelder gegen das unerlaubte Überqueren der Straße zu verhängen, allerdings verzichteten sie meist darauf. Künftig ist es sogar erlaubt, die rote Ampel zu missachten – sofern kein Auto naht. Verrückt.
Fußgängerverband fordert neue Regel für die Ampel
Der Fußgängerverband „Fuss e.V.“ fordert nun das gleiche Vorgehen für deutsche Straßen. Wie aber dann Kindern den Unterschied zwischen Recht und Unrecht näher bringen? Am Ende muss noch an die Eigenverantwortlichkeit des Nachwuchses appelliert werden. Irre. Deutschland gerät aus den Fugen. Was wohl als Nächstes kommt? Im Ikea gegen die Laufrichtung wandeln? Draußen nur Tässchen? Regeln sind dafür da, um den Spaß unter Kontrolle zu halten. Weiß doch jedes Kind.
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