34 Jahre ging alles gut. So lange steuerte Tracey Scholes ihren Bus durch den Großraum Manchester. Am Anfang machten alle große Augen – eine Frau als Busfahrerin, das glich einem Weltwunder damals. Aber ihre Körpergröße von 1,52 Meter spielte nie eine Rolle, warum auch?
Bis ihr Boss neue Busse anschaffte. Haken daran: Die Außenspiegel wurden neu positioniert. Wollte Scholes sie nutzen, und das muss sie sie ständig, wäre sie mit den Füßen nicht mehr an die Pedale rangekommen. Sie beschwerte sich, es ging hin und her, am Ende lag die Kündigung auf dem Tisch.
Tracey Scholes fährt in Manchester nun auf einer anderen Linie Bus
Die Gewerkschaft erwirkte zwar, auch dank einer Online-Petition, die fast 30.000 Menschen unterzeichneten, dass man ihr Alternativrouten mit alten Bussen anbot, aber auch weniger Stunden – also: weniger Geld. Das lehnte Scholes, 57, ab. Sie sei Witwe, müsse drei Kinder versorgen und ein Haus abbezahlen, da könne sie auf keinen Penny verzichten (wir berichteten).
Nun hat sich Tracey Scholes doch mit dem Busunternehmen Go North West geeinigt, wie die Zeitung Manchester Evening News berichtet. Die 57-Jährige fahre bei gleichem Gehalt künftig auf einer Linie, auf der andere Busse eingesetzt werden, deren Spiegel Scholes auf ihre Höhe einstellen kann.
Und wer hat sich jetzt durchgesetzt? Laut der Gewerkschaft Trades Union Congress Scholes: Ihrem Einspruch gegen eine Kündigung sei stattgegeben worden. Das Unternehmen teilte dagegen mit, die Fahrerin habe ihre Meinung geändert und einem bestehenden Angebot nun doch zugestimmt. Zudem dürfe sie morgens früher anfangen, damit sie einen Bus mit Außenspiegeln ihrer Wahl auswählen könne. (mit dpa)