Er gilt als der bedeutendste Vertreter der Bürgerrechtsbewegung in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Vor 55 Jahren wurde Martin Luther King in Memphis von einem Rassisten getötet.
Martin Luther King Jr. - kurzer Steckbrief
- geboren am 15. Januar 1929
- in Atlanta, Georgia, USA
- gestorben am 4. April 1968 durch Attentat
- in Memphis, Tennessee, USA
- ab 1934 wird er nicht mehr Michael genannt, sondern Martin Luther
- bekanntester Sprecher des Civil Rights Movement
- Friedensnobelpreisträger 1964
Eine Namensänderung, Rassismus und Doktortitel
Martin Luther King Junior wurde am 15. Januar 1929 in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia geboren. Seine Eltern sind die Lehrerin Alberta Chrine Williams King und der Baptistenprediger Michael King Senior. Nach einer Europareise 1934 zum baptistischen Weltkongress führte es King Senior unter anderem zu den Wirkungsstätten des Reformators Martin Luther. Im Zuge dieser Bewunderung nannte er und seinen Sohn in Martin Luther um.
Bereits in der Grundschulzeit musste King sich mit Rassismus konfrontiert sehen. Sein damaliger engster Freund war ein Weißer, aber sie mussten ab der Grundschulzeit in getrennte Schulen gehen. Hinzu kam noch, dass dessen Eltern Kings Eltern den Kontakt zum Sohn untersagten.
Kings Schulzeit war für ihn relativ leicht, im Zuge dessen übersprang er einige Klassen. Mit nicht einmal 16 Jahren begann King am 20. September 1944 sein Studium der Soziologie am Morehouse College, der einzigen Hochschule für Farbige im Süden der Vereinigten Staaten. Vier Jahre später schließt Martin Luther King Jr. das College ab.
Im Anschluss folgte ein Studium der Theologie in Pennslyvania. Nach dem Abschluss 1951 führte eine Stelle als Pastor King 1954 nach Alabama. Im gleichen Zeitraum schrieb er an der Boston University die Doktorarbeit A Comparison of the Conceptions of God in the Thinking of Paul Tillich and Henry Nelson Wieman. 1955 erhielt King dafür den Doktortitel, und auch wenn 1991 bekannt wurde, dass Teile der Arbeit Plagiate enthalten, so wurde ihm der Titel nicht aberkannt.
I have a dream
King, grade frisch nach Montgomery in Alabama gezogen, wurde Leiter der Koordination des Boykotts. Der Auslöser des Boykotts war die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks, welche sich weigerte einen Sitzplatz im Bus für einen Weißen frei zu machen. Der gewaltlose Aufstand, der schlussendlich 385 Tage dauerte, verhalf der schwarzen Bevölkerung zum Erfolg. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten erklärte am 13. November 1956 die Rassentrennung in den öffentlichen Verkehrsmitteln von Montgomery für ungültig.

Im Zuge von Repressalien und Schikanen wurde Martin Luther King immer wieder verhaftet - im Laufe seines Lebens insgesamt 29 Mal. Während einer Gefängnisstrafe 1960 zahlte der Präsidentschaftskandidat John F. Kennedy die Kaution über 2000 Dollar.
Der inzwischen zum Präsidenten - auch durch Stimmen der schwarzen Bevölkerung - gewählte Kennedy hatte Bedenken geäußert als der Marsch auf Washington 1963 geplant wurde. Kennedy unterstützte das Projekt am Ende. Mehrere afroamerikanische Bürgerrechtsbewegungen neben der von King geleiteten Southern Christian Leadership Conference waren an der Organisation beteiligt. Über 200.000 Menschen versammelten sich vor dem Lincoln Memorial in der Hauptstadt um für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung zu demonstrieren und die Gesetzgebung des US-Präsidenten zu unterstützen. King hielt dabei seine bekannte Rede I have a Dream.

Der Traum wurde auch durch die Ermordung Kennedys im November 1963 nicht beeinträchtigt, denn auch sein Nachfolger Lyndon B. Johnson war Unterstützer der Gleichberechtigung und deren Forderung durch die afroamerikanische Bevölkerung. Im Sommer 1964 unterzeichnete Johnson den Civil Rights Act von 1964, der die Rassentrennung aufhob. Ende des Jahres erhielt Martin Luther King den Friedensnobelpreis und nutzte das Preisgeld für die Bürgerrechtsbewegung.
Zwei Fronten und ein Attentat
Trotz der Veränderungen wurde die Lage für die afroamerikanische Bevölkerung nicht besser, denn Rassismus hielt weiter an. Teile der Bürgerrechtsbewegung radikalisierten sich und wurden durch die Black Panther sowie die Black Muslims unter Malcolm X vertreten. Kings Bemühungen für gewaltfreien Widerstand fand nicht immer Anklang. Im Zuge der Vorbereitungen eines Protestmarsches war King im April 1968 nach Memphis gereist - auch im zu schauen, wie die Stimmung ist. Am 3. April hielt er noch eine Rede und setzte den Termin für den Protestmarsch auf den 8. April. Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King Jr. vom Rassisten James Earl Ray gegen Abend auf dem Balkon eines Motels erschossen.

Im Folge seines Todes kam es im ganzen Land zu Unruhen. Bei diesen kamen 39 Menschen ums Leben und 2000 wurden verletzt. Darüber hinaus wurden rund 10.000 Personen verhaftet. Kings Frau Coretta Scott King führte dann den Protestmarsch an.
Martin Luther King Jr. hinterlässt seine vier Kinder Yolanda Denise (1955-2007), Martin Luther III (1957), Dexter Scott (1961) und Bernice Albertine (1963), sowie seine Frau Coretta Scott King (1927-2006), mit der er seit 1953 verheiratet war.