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Aberglaube: Fenster auf, wenn ein Patient stirbt

Brauchtum bei Tod

Aberglaube: Fenster auf, wenn ein Patient stirbt

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    Die Leiche eines Covid-19-Opfers liegt in einem Leichenschauhaus. Es gibt den Brauch, ein Fenster oder eine Tür des Zimmers zu öffnen, in dem ein Mensch gestorben ist.
    Die Leiche eines Covid-19-Opfers liegt in einem Leichenschauhaus. Es gibt den Brauch, ein Fenster oder eine Tür des Zimmers zu öffnen, in dem ein Mensch gestorben ist. Foto: Jorge Saenz, dpa

    Wenn ein Mensch stirbt, öffnet man das Fenster oder die Tür des Raums, in dem er gestorben ist. Diesen Brauch - und auch diesen Aberglauben - gibt es tatsächlich. Vor allem bei Pflegepersonal, das tagtäglich mit sterbenden Patienten zu tun hat, ist dieser Brauch bekannt und gängig. Was steckt dahinter?

    Fenster auf, wenn jemand gestorben ist: Gibt es diesen Brauch ?

    Ja. Es gibt den Brauch, ein Fenster oder die Tür des Zimmers zu öffnen, in dem gerade ein Mensch gestorben ist. Das berichtete auch Intensivpfleger Ricardo Lange am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung Markus Lanz.

    Der Glaube dahinter: Die Seele des Menschen, die gerade gestorben ist, möchte entsteigen und gen Himmel schwebten.

    Fenster oder Tür auf, wenn ein Mensch stirbt: Was sagen Vertreter der Kirche dazu?

    "Die Seele verlässt im Moment des Todes den Körper. Sie will zurück zu ihrem himmlischen Schöpfer. Auch heute noch vertrauen viele Menschen darauf, dass es so ist. Deshalb öffnen sie im Sterbezimmer ein Fenster, damit die Seele ihre Heimreise antreten kann. Bei Licht betrachtet, eigentlich nicht notwendig, da doch die Seele immaterielle Substanz gedacht wird. Trotzdem sind solche alten Bräuche sinnvoll. Sie sollen helfen beim Abschied nehmen", meint etwa Pastor Oliver Vorwald dazu.

    Tod eines Menschen: Welche Bräuchte gibt es noch?

    Wenn Menschen sterben, gibt es seit Jahrhunderten Bräuche. Hier einige weit verbreitete Bräuche beim Tod eines Menschen.

    • Fenster des Sterbezimmers öffnen
    • Licht anzünden: Bei Eintritt des Todes wird häufig eine Sterbekerze entzündet. Das sollte dem Toten den Weg in die Ewigkeit erhellen.
    • Mund und augen verschließen. Einem Toten den Mund und die Augen zu schließen, ist schon sehr lange Brauch. Der Aberglaube dahinter: Der oder die Tote könnte sonst als „Wiedergänger“ zurückkehren und mit den Lebenden in Kontakt treten.
    • Rosmarin und Zitrone
    • Läuten der Glocken
    • drei Hände Erde
    • Spiegel verhängen
    • Uhr anhalten
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