Die AfD hat am Sonntagmorgen ihren Bundesparteitag in Kalkar am Niederrhein fortgesetzt. Am zweiten und letzten Tag sollen vor allem Organisationsfragen beraten werden. Es geht es unter anderem um Änderungen an der Wahl- sowie die Finanz- und Beitragsordnung. Am Samstag hatten die mehr als 500 Delegierten ein sozialpolitisches Konzept beschlossen, das einen flexibleren Renteneintritt vorsieht und Altersarmut von Menschen mit langjähriger Erwerbstätigkeit verhindern soll.
AfD-Kandidaten des gemäßigteren Lagers setzten sich durch
Bei Nachwahlen zum Bundesvorstand setzten sich Kandidaten durch, die dem gemäßigteren Lager zugerechnet werden. Carsten Hütter aus Sachsen wurde mit knapper Mehrheit zum Bundesschatzmeister der AfD gewählt. Hütter war bislang stellvertretender Schatzmeister. Er hatte das Amt nach dem Rücktritt des langjährigen Schatzmeisters Klaus Fohrmann bereits kommissarisch übernommen.
Neuer stellvertretender Schatzmeister der Partei wurde Christian Waldheim aus Schleswig-Holstein. Die digitalpolitische Sprecherin der AfD-Bundestagsfraktion, Joana Cotar, gehört dem Parteivorstand künftig als Beisitzerin an. Dieser Posten war nach dem Parteiausschluss des früheren Brandenburger AfD-Landesvorsitzenden Andreas Kalbitz frei geworden.
Parteichef Meuthen kritisierte "Provokateure"
Parteichef Jörg Meuthen hatte am Samstag scharfe Kritik an "Provokateuren" in den eigenen Reihen geübt und die Partei zu "Disziplin" ermahnt. Kritiker Meuthens hatten am Samstagabend einen Antrag vorbereitet, mit dem sie am Sonntag eine Debatte über den Führungsstil des Vorsitzenden erzwingen wollen. Ob sich der Parteitag damit befassen wird, war am Vormittag allerdings noch offen.