Wegen stark gestiegener Kosten erhöht der Discounter Aldi am Montag abermals Preise. Fleisch, Wurst und Butter würden dann "deutlich teurer", sagte Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck der dpa in Essen. Grund hierfür seien höhere Preise, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse. "Seit Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben." Dies liege auch daran, dass Futter- und Düngemittel sowie Energie sich verteuert hätten. Das wiederum hätten die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie zu spüren bekommen.
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Zuvor hatte die WAZ berichtet. Der Zeitung zufolge sieht sich auch Aldi Süd veranlasst, die Preise anzuheben. Die Erhöhungen fallen je nach Produkt unterschiedlich aus. Mit seinem Vorgehen ist der Discounter keineswegs allein - im Gegenteil. Denn Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auch bei anderen Discountern und in Supermärkten tiefer in die Tasche greifen als zuvor. (Lesen Sie auch:
)Aldi hatte vor zwei Wochen bereits Preise von 160 Artikel erhöht
Aldi erhöhte bereits vor zwei Wochen die Preise für etwa 160 Artikel, eine Woche später verteuerten sich 20 weitere Artikel. Wettbewerber zogen nach. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen "sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche [...] nicht immer vermeiden", teilte zum Beispiel Edeka vergangene Woche mit. Laut einer unlängst publizierten Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Firmen aus Deutschlands Nahrungs-Einzelhandel Preiserhöhungen.
Auch der Handelsriese Rewe mit seiner Discounttochter Penny hat für einzelne Warengruppen und Artikel höhere Verkaufspreise angekündigt. "Wir sind aktuell mit einer Vielzahl von steigenden Kosten bei Rohstoffen, Energie und Logistik sowie Preiserhöhungen der Lebensmittelindustrie und Lieferanten konfrontiert", begründete ein Unternehmenssprecher der Rewe Group die angekündigten Erhöhungen. Der Sprecher machte keine Angaben, wann und in welcher exakten Höhe die Erhöhungen in den Super- und Discountmärkten umgesetzt werden. Aldi Nord hatte zuvor angekündigt, dass Fleisch, Wurst und Butter ab diesem Montag "deutlich teurer" werden. Laut einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" sieht sich auch Aldi Süd veranlasst, die Preise anzuheben.
Der Rewe-Sprecher betonte, dass man nur dort die Verkaufspreise anheben werde, wo es tatsächlich einen "hohen Kostendruck" gebe. "Erhöhte Preisforderungen von Herstellern und Lieferanten, die nicht durch gestiegene Kosten begründet sind, werden wir auch weiterhin nicht akzeptieren", versprach er. "Denn wir sehen es auch als unsere Aufgabe als Händler an, steigende Preise im Sinne unserer Kunden einzudämmen."
Preiserhöhung bei Lebensmitteln: Lidl und Kaufland machen keine Angaben
Die Schwarz-Gruppe mit den Ketten Lidl und Kaufland teilte mit, grundsätzlich keine Angaben zur Preisentwicklung zu machen.
Laut einer jüngst veröffentlichten Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Firmen aus Deutschlands Nahrungs-Einzelhandel Preiserhöhungen. "Wir werden das zeitnah überall in den Supermärkten an den Preisschildern sehen können", sagte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).
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