Dem Berliner Staatsschutz war der mutmaßliche Täter des Anschlags auf der Stadtautobahn nach Angaben von Berlins Innensenator Andreas Geisel nicht bekannt. "Der Staatsschutz kannte ihn noch nicht", sagte Geisel (SPD) der RBB-"Abendschau" am Mittwoch. "Er war zwar Kontaktperson eines Gefährders aus einer Wohnbekanntschaft, aber er ist polizeilich bisher mit Körperverletzung und Widerstand gegen Vollzugsbeamte aufgefallen."
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Auch über ein Netzwerk im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Täter sei nichts bekannt, sagte Geisel. "Nach gegenwärtigen Erkenntnissen gibt es kein Netzwerk, das im Hintergrund arbeitet, aber wir werden sehen, was da noch an Ermittlungsergebnissen kommt", so der Innensenator. "Klar ist aber, Berlin ist im Fokus solcher terroristischer Anschläge." Es gebe keinen Grund für Entwarnung. "Deshalb sind wir gut beraten, unsere Sicherheitsbehörden so aufzustellen, dass solche Anschläge, sollten sie von Netzwerken geplant werden, möglichst abgewehrt werden können."
Kontakte zum Umfeld des Breitscheidplatz-Attentäters Anis Amri habe der 30-jährige tatverdächtige Iraker nicht gehabt: "Nach gegenwärtigen Erkenntnissen ist das nicht der Fall", sagte Geisel. "Er hat mit einem Gefährder, der in Berlin lebt und unter Beobachtung des Staatsschutzes steht, vor einiger Zeit in einem Wohnheim zusammengelebt. Das scheint im Moment die einzige Verbindung zu sein."
Tatverdächtiger kommt nach Berliner Anschlag in Psychiatrie
Der 30-jährige Angreifer hatte laut frühen Angaben der Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit seinem Auto "quasi Jagd" auf Motorradfahrer gemacht und auch ein Auto gerammt. Bei den absichtlich herbeigeführten Kollisionen wurden sechs Menschen verletzt, drei davon schwer. Ein Motorradfahrer wurde schwerst verletzt. Der Tatverdächtige kam am Mittwochabend vorläufig in die Psychiatrie.