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Arbeitsmarkt: Lohnlücke zwischen Frauen und Männern geschrumpft

Arbeitsmarkt

Lohnlücke zwischen Frauen und Männern geschrumpft

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    Der Hessische Lohnatlas untersucht seit 2012 die Unterschiede bei den Verdiensten von Frauen und Männern. (Symbolbild)
    Der Hessische Lohnatlas untersucht seit 2012 die Unterschiede bei den Verdiensten von Frauen und Männern. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

    Die Lücke bei den Verdiensten zwischen Männern und Frauen hat sich in Hessen zwar weiter verkleinert, aber sie ist noch da. Das zeigen Daten aus dem aktuellen Hessischen Lohnatlas, die das Sozialministerium veröffentlicht hat. Gemessen am monatlichen Bruttoentgelt in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung bekamen Frauen 2023 im Schnitt acht Prozent weniger Lohn als Männer. Das bedeute im Vergleich zu 2012 nahezu eine Halbierung, wie Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) erläuterte.

    Zur Verkleinerung der Entgeltlücke hat laut Lohnatlas der Mangel an Fach- und Arbeitskräften beigetragen. «Besonders dynamisch ist die Entwicklung bei Hilfs- und Fachkraftstellen – bei den Fachkräften mit Berufsabschluss betrug die Lohnlücke in Hessen 2023 nur noch 3,5 Prozent», wie Hofmann erläuterte. Besonders dynamisch war diese Entwicklung dem Lohnatlas zufolge in den ländlichen Regionen.

    Bei Akademikerinnen liegt Gehalts-Minus bei 25 Prozent

    Die Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität Frankfurt, Christa Larsen, erklärte, dass es nach wie vor wenig Bewegung bei Stellen mit Führungsverantwortung gebe. Akademikerinnen erhielten noch immer knapp ein Viertel weniger Gehalt als Männer mit gleicher Qualifikation.

    Hofmann bekräftigte, wirkliche Gleichberechtigung gebe es erst, wenn Frauen und Männer für die gleiche Tätigkeit den gleichen Lohn bekommen. Wichtiger Punkt sei die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Sozialministerin verwies darauf, dass Kommunen vom Land unter anderem über günstige Darlehen dabei unterstützt werden, zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen.

    Sozialministerium will bei «Führen in Teilzeit» vorangehen

    Sie mache sich zudem für das Thema «Führen in Teilzeit» stark, betonte die Ministerin. Leider sei dies nach wie vor eine Ausnahme. Gerade für Frauen seien solche Führungsaufgaben im Team eine vielversprechende berufliche Chance. Im Sozialministerium wird nach den Worten von Hofmann «Führen in Teilzeit» eingeführt - «um als Vorbild zu dienen».

    Viele Frauen würden nach wie vor zugunsten der Familie ihre Berufstätigkeit unterbrechen, erläuterte Larsen. In dieser Zeit komme die Karriere ins Stocken, was sich auch auf die Bezahlung auswirkt. Zudem arbeiteten Frauen überdurchschnittlich oft in sozialen Berufen, in denen die Verdienste tendenziell niedriger lägen als in gewerblichen Berufen, in denen überwiegend Männer beschäftigt sind.

    Dem Lohnatlas liegen die Daten aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen und Männer in Hessen zugrunde. Teilzeitarbeit wird nicht erfasst. In der Studie werden auch einzelne Berufsgruppen miteinander verglichen.

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