Was wäre Mallorca ohne das Meer? Viele Deutsche ziehen die Strände Mallorcas aus gutem Grund der heimischen Nord- und Ostsee vor: strahlender Sonnenschein, blaues Wasser, warmer Sand. Der Trip auf die Baleareninsel ist für viele der Inbegriff des Badeurlaubs. Doch gerade damit könnte – zumindest für kurze Zeit – Schluss sein.
Sie sitzen in hölzernen Aussichtstürmchen und sorgen dafür, dass das Baden an Mallorcas Küsten sicher bleibt: Die Rettungsschwimmer haben eine anstrengende Aufgabe, während sich andere am Strand entspannen. Sie müssen immer wachsam sein, ob in ihrem Strandabschnitt nicht gerade jemand im Wasser in Gefahr gerät. Eine kräftezehrende Arbeit.
Die Rettungsschwimmer in Palma bekommen nur 1000 Euro pro Monat

Die wird jedoch aus Sicht der Schwimmerinnen und Schwimmer nicht genügend gewürdigt. Es gebe zu wenig Personal und zu wenig Geld. Das berichtet die spanische Zeitung Ultima Hora. Durchschnittlich 1000 Euro im Monat bekämen die Rettungsschwimmer für ihre Dienstzeit von zehn bis 19 Uhr. Noch dazu seien die Aussichtstürme zu dünn gesät, beklagt sich laut der spanischen Zeitung der Sprecher der erst im vergangenen Jahr gegründeten Rettungsschwimmergewerkschaft Unión de Socorristas de Mallorca, Christian Velaño: "Es ist vorgeschrieben, dass alle 400 Meter ein Aussichtsturm steht. An der Playa de Palma stehen auf vier Kilometern aber nur sieben Türme." Es habe in diesem Jahr schon vermeidbare Badeunfälle gegeben.
Im Jahr 2021 hatten sich erstmals Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auf der Baleareninsel in einer Gewerkschaft organisiert. Angestellt sind sie nicht bei der öffentlichen Hand, sondern bei einem privaten Unternehmen. Mit diesem verhandelt die Stadtregierung Palmas nun zusammen mit den beiden großen Gewerkschaften des Landes. Das berichtet die Mallorca Zeitung. Nicht dabei sei die neue Gewerkschaft der Rettungsschwimmer.
Wann herrscht Badeverbot auf Mallorca?
Die Strände im Stadtgebiet Palma seien aktuell nicht gut genug überwacht, kritisiert die Gewerkschaft. Sie fordern deshalb auch die Ausweitung der Dienstzeiten. Am 30. Juni hat die Rettungsschwimmer-Gewerkschaft nun lauthals in der Innenstadt Palmas protestiert und angekündigt, in Streik zu treten. Normalerweise muss an den Stränden eine Mindestbesetzung an Rettungsschwimmern anwesend sein. Darüber wollen die Retter sich nun aber hinwegsetzen und am Samstag, den 16. Juli die Arbeit niederlegen. Der Strand müsste dann gesperrt werden, da ohne Rettungspersonal niemand ins Wasser darf.
Bereits im Vorfeld der Demonstrationen hatte es an den Stränden Palmas immer wieder Protestaktionen gegeben. Die Rettungsschwimmer hatten versucht, sich mit Bannern und in den Sand gesteckten Holzkreuzen Gehör zu verschaffen. Bisher hat es wegen der vorgeschriebenen Mindestbesetzung keinen Streik gegeben. Die wollen die Rettungsschwimmer nun aber am 16. Juli ignorieren. Es sei denn, es gibt vorher eine Einigung.