Für die einen ist es die schönste Zeit des Jahres. Die anderen möchten der Fastnacht am liebsten entfliehen. Wer Maskenbällen, Büttenreden und Karnevalsumzügen entkommen will, findet auch in Hessen den einen oder anderen geeigneten Ort.
Flucht in die Natur mit minimalem Karnevalsrisiko
Eine Option ist der Aufenthalt in der Natur. Da bieten sich beispielsweise die Naturparks Habichtswald bei Kassel und der Nationalpark Kellerwald-Edersee an. Da der Norden von Hessen nicht im Ruf steht, ein Hotspot des Karnevals zu sein, besteht dort eine echte Chance für entspannte Wanderungen mit minimalem Karnevalsrisiko. Doch auch auf den Höhen von Spessart und Vogelsberg dürften Wanderer ihre Ruhe vor der Fastnacht haben, selbst wenn diese näher an karnevalistischen Regionen liegen.
Skigebiete sind beliebter Fluchtpunkt
Auch Hessens Wintersportgebiete sind ein mögliches Ziel, um dem närrischen Treiben zu entkommen. Sowohl im nordhessischen Willingen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) als auch auf der Wasserkuppe in der Rhön hält die Ski- und Rodelsaison derzeit an. Das Skigebiet Willingen sei beliebt bei Karnevalsflüchtlingen, sagte Sprecherin Elisabeth Schilling. «Die Jecken sind nicht hier.» Auch die Wasserkuppe nutzten Menschen, um dem Trubel zu entfliehen, sagte Jeremias Kümpel von der Wiegand Erlebnisberge GmbH, die die Ski- und Rodelarenen an der Wasserkuppe und im Vogelsberg betreibt. «Einige kommen auch verkleidet. Aber tatsächlich kommen eher die Kunden zu uns, die Karneval meiden.»
Arrangement mit Blick auf Faschingsferien der Nachbarn
Fulda ist eine Karnevalshochburg in Hessen. Dennoch - oder vielleicht gerade auch deshalb - gibt es in einem Hotel dort das Angebot «Dem Fastnachtstrubel entfliehen und erholsame Tage genießen». Statt Polonaise und Ufftata-Musik wird Karnevalsmuffeln in der Spa-Abteilung die Anwendung «Beerentraum» sowie Massagen angeboten.
Die Flucht vor dem Karnevalstrubel ist ab Fastnachtssonntag (2. März) bis zum 6. März zu buchen. Das Sieben Welten Hotel&Spa Resort zielt damit auch auf Gäste aus dem nahen Unterfranken. «Wir sind in der Nähe der bayerischen Grenze. Und da möchten wir allen Faschingsmuffeln etwas anbieten», sagt eine Sprecherin. Denn die Bayern haben - anders als die Hessen - vom 3. bis 7. März Faschingsferien, auch Frühjahrsferien genannt.
Wiesbaden bietet Zuflucht in der Therme oder im Museum
Die Nähe zum närrischen Mainz macht es Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern schwer, dem Fastnachtstrubel aus dem Weg zu gehen. Wer es eher beschaulich mag, könnte in den Thermen und Saunen der Kurstadt Ruhe finden. In den textilfreien Zonen dürften Karnevalskostüme tabu sein.
Auch bei einem Besuch im Museum ist man vor Narren und Närrinnen vermutlich sicher. Im Landesmuseum beispielsweise ist noch bis 9. März eine Sonderausstellung zu Fossilien zu sehen. Gleich nebenan präsentiert das neue Museum Reinhard Ernst abstrakte Kunst. Wer sicherheitshalber die Stadt an den Fastnachtstagen verlassen möchte, für den könnte sich ein Ausflug in den Taunus zu einem Wisper-Trail anbieten. Die Wanderwege führen durch besonders einsame, waldreiche und naturbelassene Gebiete.


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