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Bundesjustizminister Buschmann findet "Layla"-Verbot "eins zu viel"

Ballermann-Song sexistisch?

Bundesjustizminister Buschmann findet "Layla"-Verbot "eins zu viel"

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    Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich auf Twitter in die Sexismus-Debatte um den Ballermann-Song "Layla" eingeschaltet.
    Justizminister Marco Buschmann (FDP) hat sich auf Twitter in die Sexismus-Debatte um den Ballermann-Song "Layla" eingeschaltet. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archiv)

    Auf Twitter schrieb Buschmann: "Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel", so der FDP-Politiker am Dienstagabend.

    Zu Wochenbeginn war bekanntgeworden, dass "Layla" auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Ein Stadtsprecher sagte, als Veranstalter des Volksfestes habe man den Festzeltbetreiber gebeten, den Song nicht mehr zu spielen.

    Auch auf der anstehenden Düsseldorfer Kirmes mit bis zu vier Millionen Besuchern soll der umstrittene Partysong nicht gespielt werden. Eine entsprechende Entscheidung haben die Veranstalter vom Schützenverein St. Sebastianus getroffen. "Ich bin der Meinung, dass dieses Lied überall hingehört - nur nicht auf unseren Festplatz", sagte Schützen-Chef Lothar Inden der dpa. Zuvor hatte die Stadt Düsseldorf wegen "Layla" bei den Veranstaltern vorgesprochen.

    "Layla" auch nicht auf der Düsseldorfer Kirmes

    Nachdem die Schützen zugesagt hätten, dass das Lied in Festzelten und Fahrgeschäften unterbunden werden soll, habe man vonseiten der Stadt keinen Anlass für ein Verbot gesehen, so eine Sprecherin. Man habe als Verwaltung dafür aber "auch keine Rechtsgrundlage" gesehen.

    Schützen-Chef Inden sagte, er habe das Lied vorher nicht gekannt und sich dann mit dem Inhalt beschäftigt. Der Text entspreche in keiner Weise den Gepflogenheiten seines Traditionsvereins.

    Der Sommersong "Layla" von DJ Robin & Schürze steht in der Gunst vieler Feiernder ganz weit oben und derzeit auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Zu rhythmusbetonter elektronischer Musik heißt es in dem Lied unter anderem: "Ich hab' 'nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler (...) Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsre Layla (...)."

    Fachmann hält "Layla" für sexistisch, Sänger kann Aufregung nicht verstehen

    DJ Robin kann die Aufregung nicht verstehen, in dem Lied gebe es keinen Sexismus. "Früher haben die Leute "Skandal im Sperrbezirk" gesungen oder "Wir fahren in den Puff nach Barcelona"", zitierte ihn die "Bild"-Zeitung.

    "Natürlich ist das Lied sexistisch", sagte Musikfachmann Michael Fischer von der Universität Freiburg. Dass die Protagonistin des Videoclips offensichtlich ein Mann in High Heels, schwarzem Minirock und mit blonder Perücke ist, ändere nichts am Charakter des Liedes. Dies sei jenseits von Ironie oder Transaspekten.

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