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Datenschutz: Wie schütze ich meine Daten im Internet? Was tun gegen Datenmissbrauch? Was tun wenn Daten gestohlen?

Datenschutztag

"Der Gläserne Mensch"? So verhindern Sie den Klau Ihrer Identität im Internet

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    Der Europäische Datenschutztag will User für den sicheren Umgang mit ihren Daten im Internet sensibilisieren. Wir informieren Sie anlässlich des Aktionstages, wie sicherer Datenschutz gelingt - und wie Sie im Falle eines Datenklaus reagieren.
    Der Europäische Datenschutztag will User für den sicheren Umgang mit ihren Daten im Internet sensibilisieren. Wir informieren Sie anlässlich des Aktionstages, wie sicherer Datenschutz gelingt - und wie Sie im Falle eines Datenklaus reagieren. Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa (Symbolbild)

    Anonym im Internet? Von wegen: Wer Dienste im Netz in Anspruch nimmt, muss dafür häufig viele persönliche Daten preisgeben. Wer diese nicht schützt oder leichtsinnig verbreitet, kann unter Umständen Opfer von Datenmissbrauch werden. Kriminelle machen sich dann deren Identität zu eigen - mit unangenehmen und manchmal auch teuren Folgen.

    Anlässlich des Europäischen Datenschutztags am Freitag, 28. Januar, geben wir Tipps, wie sich Internetnutzer vor Cyberkriminellen möglichst gut schützen können.

    Datenschutz: Welche Daten sind eigentlich am schützenswertesten?

    Daten, die Rückschlüsse auf einen Menschen und dessen Persönlichkeit bieten, gelten im Internet als besonders schützenswert. Darunter zählen etwa:

    • der Vor- und Nachname
    • das Alter
    • der Wohnort
    • die E-Mail-Adresse
    • die Telefonnummer
    • die Ausweisnummer
    • der Standort

    Welche Auswirkungen der Klau einer Identität haben kann, zeigt jüngst ein Fall aus dem Kreis Unterallgäu. Bereits für die Jahre 2019 und 2020 hatte die Polizei im Allgäu mehr Fälle von ID-Klau beziehungsweise Accountübernahmen im Internet registriert. Strafbare Taten sind unter anderem das Ausspähen von Daten oder Nachstellung (Stalking).

    Wann merke ich, dass meine Daten gestohlen worden sind?

    Offenkundig wird ID-Diebstahl meist immer dann, wenn Täter mit den erlangten Daten Verträge abschließen, informiert die Polizei. Der Klau von Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zum Onlinebanking wiederum macht sich durch Transaktionen von Geldbeträgen oder den Kauf von Waren bemerkbar.

    So viele Menschen haben im Allgäu in den vergangenen Jahren eine Accountübernahme bei der Polizei angezeigt (beinhaltet kreisfreie Städte):

    Wie viele Allgäuer im vergangenen Jahr Opfer von ID-Klau im Internet geworden sind, veröffentlicht die Polizeipräsidium Schwaben Süd/West erst im März in ihrer Kriminalstatistik. Ein erstes Statement gibt es dennoch.

    Wie viele Menschen im Allgäu waren 2021 vom Datenklau betroffen?

    "Für das Jahr 2021 rechnen wir erneut mit einem Zuwachs an Straftaten in diesem Bereich", sagt Pressesprecher Dominic Geißler. Diese Zunahme sei in allen Landkreisen zu erwarten, die von der Polizei Schwaben Süd/West betreut werden. Als Grund für den Wachstum vermutet Geißler neben der Steigerung an Vorfällen auch die vermehrten Betroffenenanzeigen.

    "Das Thema wurde in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen", sagt der Polizeihauptkommissar. Wie aber schützt man seine Daten im Internet möglichst gut? Das rät die Polizei zum Datenschutz:

    Darf ich Fremden Bilder meines Personalausweises zusenden?

    Davon rät die Polizei dringend ab. Manchmal lässt es sich allerdings nicht umgehen, eine Kopie des Ausweises einzusenden (zum Beispiel bei Finanzidienstleistern). Prüfen Sie in dem Fall, ob Informatonen auf Ihrem Ausweis geschwärzt werden können. Oft reichen nämlich bereits Name, Geburtstag, Anschrift und Wohnort zur Identifizierung.

    Was ist ein sicheres Passwort? Wie generiere ich ein sicheres Passwort?

    Laut Polizei sollten Sie im Internet sichere und unterschiedliche Passwörter verwenden: Je länger und komplexer aufgebaut, desto besser. Sichere Passwörter sollten im Idealfall eine Länge von zwölf Zeichen oder mehr aufweisen. Sinnvoll ist auch die Kombination von Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen.

    Wechseln Sie sich ruhig bei der Groß- und Kleinschreibung ab. Ändern Sie das Passwort regelmäßig. Gute Vorschläge für sichere Passwörter finden Sie übrigens im Internet unter dem Begriff "Passwortgenerator".

    Sind verschiedene E-Mail-Adressen sinnvoll?

    Nutzen Sie bei wichtigen Accounts eine separate E-Mail-Adresse, empfiehlt die Polizei. Machen Sie es Cyberkriminellen schwer und nutzen Sie verschiedene E-Mail-Adressen für verschiedene Anlässe (Shopping oder die Kommunikation mit Freunden).

    Sollten Ihre Login-Daten tatsächlich einmal gehackt werden, haben die Täter nicht Zugriff auf alle persönlichen Infos von Ihnen. (Lesen Sie auch: Auf Facebook bald nur noch unter echtem Namen unterwegs? Anwalt und Youtuber Solmecke klärt auf)

    Wie funktioniert die 2-Faktor-Authentifizierung?

    Stellen Sie am besten auf die 2-Faktor-Authentifizierung um. Bei dem Verfahren besteht die Anmeldung aus zwei Faktoren. Während der erste Faktor in der Regel das Passwort ist, kann der zweite unterschiedlich sein. Möglich ist ein biometrischer Fingerabdruck oder die Zusendung eines generierten Codes per Mail oder SMS.

    Auch das TAN-Verfahren kann bei der 2-Faktor-Authentifizierung genutzt werden. Sollten Hacker die erste Hürde nehmen und an Ihr Passwort gelangen, sind Ihre sensiblen Daten weiterhin geschützt. (Lesen Sie auch: Sexpressung und Sextortion im Allgäu: Das schmutzige Geschäft mit Sex im Internet)

    Wie bin ich sicher im Internet unterwegs?

    Ein weiterer Rat der Polizei dazu lautet: Vermeiden Sie die Nutzung öffentlicher Wlan-Netzwerke. Denn diese sind in der Regel nicht verschlüsselt. Ihre Daten sind damit nicht geschützt vor anderen, die sich im selben öffentlichen Netz bewegen.

    Was tun, wenn meine Daten bereits geklaut wurden?

    Falls Sie bereits Opfer von Cyberkriminellen geworden sind, rät die Polizei folgendes:

    • Informieren Sie Ihre Bank und sperren Sie die betroffenen Konten und/oder Karten
    • Stellen Sie auf jeden Fall Strafanzeige bei der Polizei
    • Ändern Sie Passwörter betroffener Accounts
    • ID-Diebstahl kann bei der Schufa gemeldet werden
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