Der Preisauftrieb in Deutschland beschleunigt sich. Im September stiegen die Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das war der stärkste Anstieg seit der ersten Ölkrise 1974. Im August hatte der Anstieg 12,3 Prozent und im Juli 11,3 Prozent betragen. Schon dies waren ungewöhnlich hohe Anstiege.
Der Zuwachs sei zum einen durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet, erklärten die Statistiker. Zum anderen wirkt ein Basiseffekt: Wegen der Corona-Krise war das Preisniveau in den Vorjahresmonaten vergleichsweise niedrig, was die jetzigen Teuerungsraten nach oben treibt.
Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsebenen
Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsebenen in Deutschland, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Hinzu kommen die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, die Erzeugerpreise. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet. In Deutschland waren die Verbraucherpreise zuletzt mit 4,1 Prozent so stark gestiegen wie seit Ende 1993 nicht mehr.
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