Auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa beginnt am Dienstag der Prozess gegen einen Mann aus Sachsen-Anhalt. Er soll dort im Jahr 2019 zwei Familienmitglieder ermordet haben: seine Ehefrau und den ältesten der beiden Söhne.
Das Verfahren vor einer Geschworenenjury findet bis zum 3. Februar vor dem Landgericht in Santa Cruz de Tenerife statt. Die neun Geschworenen wurden am Montag ausgewählt. Der Angeklagte habe bisher zu den Vorwürfen geschwiegen, teilte die Justiz mit. Die beiden Opfer waren 39 und 10 Jahre alt und ebenfalls deutsche Staatsbürger, die in Halle an der Saale lebten.
Mord in Höhle auf Teneriffa am 23. April 2019
Bei einem Besuch des auf Teneriffa von seiner Frau getrennt lebenden Mannes wurden sie und auch der jüngste Sohn (7) nach Justizangaben am 23. April 2019 unter einem Vorwand in eine abgelegene Höhle im Süden der Kanaren-Insel gelockt. Dort habe der Angeklagte die beiden Opfer ermordet, wie die Untersuchungsrichterin in ihrem Abschlussbericht schrieb. Der jüngere Sohn sei geflohen und so dem Tod entkommen.
Dem zum Tatzeitpunkt 44 Jahre alten Deutschen werden zweifacher Mord sowie Mordversuch in einem Fall zur Last gelegt. Die spanische Staatsanwaltschaft fordert unter anderem eine lebenslange Freiheitsstrafe, die in Spanien nach 25 Jahren überprüfbar ist.
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