Die frühere spanische Königin Sofía hat ihren 59. Hochzeitstag auf Mallorca verbracht - fern ihres Gatten Juan Carlos. Während sich Sofía nach spanischen Medienberichten zusammen mit ihrer Schwester Irene bereits seit Mittwoch auf der Mittelmeer-Insel aufhält, war der Altkönig am Freitag mutmaßlich weiterhin in Abu Dhabi. Der in Spanien von Korruptionsvorwürfen und Justizermittlungen bedrängte 83-Jährige hat seine Heimat vor mehr als neun Monaten (am 3. August 2020) verlassen und lebt seitdem im Wüstenemirat im Exil.
Die 83-jährige Sofía und die drei Jahre jüngere Irene verbringen einige Tage im Marivent-Palast, der Sommerresidenz der Königsfamilie in Palma de Mallorca, wie die in Adelsfragen gewöhnlich bestens informierte Zeitschrift "Hola!" und andere spanische Medien berichteten. Auf den Straßen von Palma, durch die sie gern flaniert, wurde "Doña Sofía" aber noch nicht gesichtet.
Der Bourbone Juan Carlos de Borbón y Borbón und Sofía von Griechenland lernten sich 1954 auf einer Kreuzfahrt kennen und gaben sich rund acht Jahre später, am 14. Mai 1962, in Athen das Ja-Wort.
Der ehemalige spanische König Juan Carlos und das Exil
Wegen des Verdachts auf Steuerbetrug und Geldwäsche hatte das Oberste Gericht im Juni vorigen Jahres Ermittlungen gegen den Ex-Staatschef eingeleitet. Für die vier Jahrzehnte, die er König war, genießt Juan Carlos zwar Immunität. Für eventuelle Delikte nach seiner Abdankung im Juni 2014 könnte die Justiz ihn aber auf die Anklagebank bringen. In Spanien "steht niemand über dem Gesetz", betonte die Regierung.
Zur Abwendung eines Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung hatte Juan Carlos im Februar vier Millionen Euro an den Fiskus nachgezahlt, wie sein Anwalt später bestätigte. Zuvor hatte der "Rey Emérito", der emeritierte König, im Dezember wegen anderer nicht deklarierter Einnahmen 678.000 Euro an die Steuerbehörden überwiesen.