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Erneut schwerer Brand in Krankenhaus im Irak - mehr als 90 Tote

Katastrophe in Nassirija

Irak: Zahl der Todesopfer nach Krankenhausbrand steigt auf 92

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    In diesem Archivfoto steht eine verkohlte Sauerstoffflasche nach einem Brand im Al-Khatib-Krankenhaus in Bagdad. In der südlichen Provinz Dhi Qar ist es in der Stadt Nasiriyah nun erneut zu einem verheerenden Brand gekommen. Ersten Angaben zufolge sind mehr als 90 Menschen gestorben.
    In diesem Archivfoto steht eine verkohlte Sauerstoffflasche nach einem Brand im Al-Khatib-Krankenhaus in Bagdad. In der südlichen Provinz Dhi Qar ist es in der Stadt Nasiriyah nun erneut zu einem verheerenden Brand gekommen. Ersten Angaben zufolge sind mehr als 90 Menschen gestorben. Foto: Khalid Mohammed, AP, dpa

    Schwere Rauchwolken in der Luft, orangerote Flammen in der Nacht: Wieder sind bei einem Brand in der Corona-Station eines irakischen Krankenhauses Dutzende Menschen ums Leben gekommen, darunter offenbar erneut auch Covid-Patienten. Mindestens 92 Menschen starben bei dem nächtlichen Brand, wie Ammar Baschar, Sprecher der lokalen Gesundheitsbehörde, am Dienstag sagte. Viele Menschen suchten laut Augenzeugen im Schutt nach Angehörigen. Die Staatsagentur INA berichtete zudem von rund 50 Verletzten.

    Feuer im Iraker Krankenhaus brach wohl auf der Covid-Station aus

    Das Feuer war am späten Montagabend in einer Isolationsstation für Covid-Patienten im Krankenhaus Imam al-Hussein in der Stadt Nassirija im Süden ausgebrochen. Baschar zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Feuers 63 Covid-Patienten in der Station. Diese war nach Ausbruch der Corona-Pandemie gebaut worden, um auf 600 Quadratmetern bis zu 100 Patienten aufnehmen zu können.

    Eine offizielle Erklärung über die Ursache des Feuers gab es zunächst nicht. Augenzeugen sagten, eine Sauerstoffflasche sei explodiert. Dies war Berichten zufolge auch Auslöser für einen verheerenden Brand in einem Krankenhaus in Bagdad im April, bei dem mehr als 80 Menschen ums Leben kamen.

    Seit Jahrzehnten fehlt es an Geld für Krankenhäuser

    Für staatliche Infrastruktur im Irak - darunter auch Krankenhäuser - fehlt es seit Jahrzehnten an Geld, und die oft ausufernde Korruption gilt auch im Gesundheitssystem als Problem. Vorschriften etwa zur Sicherheit werden häufig nur unzureichend umgesetzt.

    Erst im April waren 82 Menschen ums Leben gekommen, nachdem in einer Klinik in der irakischen Hauptstadt Bagdad ein Feuer ausbrach. Dort war in einer Station für Corona-Patienten laut Berichten eine Sauerstoffflasche explodiert. Über dem Gebäude in Nassirija stieg schwarzer Rauch auf. Dutzende versuchten laut Augenzeugen, den Menschen im Krankenhaus zu helfen. Zivilschutzteams aus den umliegenden Provinzen seien zur Hilfe nach Nassirija gerufen worden und hätten das Feuer löschen können, teilte der Leiter der Zivilschutzabteilung, Kadhem Bohan, mit.

    Bisher rund 1,4 Millionen Corona-Infektionen im Irak

    Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi hielt eine Dringlichkeitssitzung mit mehreren Ministern und Sicherheitsbeamten ab, um die Ursachen für den Brand zu untersuchen. Einige der Minister und Beamte wurden in Nassirija erwartet. Die Leiter von Gesundheitsbehörde, Krankenhaus und dem Zivilschutz in der Provinz wurden von ihrem Dienst suspendiert. Al-Kasimi wies Provinzen in der Region auch an, medizinische Hilfe nach Dhi Kar zu schicken.

    Im Irak wurden bisher rund 1,4 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Impfungen kommen dort nur langsam voran. Der Statistik-Website Our World in Data zufolge haben weniger als zwei Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten.

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