Wenn die Menschen auf die Weihnachtszielgerade einbiegen, dann sind sie meist schon ziemlich erschöpft. Vielleicht auch deswegen diese gewisse Einfallslosigkeit, Wer müde ist, will sich nicht mehr mit neuen Rezepten austoben, sondern ausruhen in der Routine. Weshalb es auch nichts Langweiligeres gibt, als die Deutschen zu fragen, was sie an Heiligabend gerne essen. Weiß man doch: Am allerliebsten Würstchen mit Kartoffelsalat, gefolgt von Gans, Raclette und Fondue... „Emotionale Ankerwürfe“ nennt das Kulturwissenschaftler Peter Peter, leider hängt an dem einen oder anderen Anker aber auch weniger Schönes dran.
Die Forschenden des Robert Koch-Instituts verweisen dieser Tage auf einen Zusammenhang zwischen Durchfallerkrankung und Fleischfondue sowie Raclette. Wer an Weihnachten mit Pfännchen und Spießen hantiert, erkrankt daran häufiger. Warum? Nun ja, weil man halt im Eifer des Festschmauses auch mal die Hygieneregeln vergisst, am Ende gar mit den Fingern nach den rohen Fleischstückchen greift, auf dem Teller nicht ordentlich trennt! (Lesen Sie auch: Gibt es dieses Jahr weiße Weihnachten im Allgäu?)
Essen an Weihnachten: Rehkeule? Da wird leider vor Blei gewarnt!
Sollte man also doch etwas Neues wagen? Die Rehkeule zum Beispiel? Ach. Kaum ballert das RKI seine Meldung heraus, schießt leider das Bundesamt für Verbraucherschutz hinterher, warnt vor Blei im Wildfleisch, auch nicht so selten. Schreckensmeldungen fürs Weihnachtsessen erreichen einen auch aus anderen Ländern. (Lesen Sie auch: Nachhaltig Weihnachten feiern? Der Bund Naturschutz Ostallgäu gibt Tipps)
In Russland ist Kaviar teuer wie nie, was unter anderem daran liegt, dass die Chinesen, aber auch die Deutschen wie wild zuschlagen. In Frankreich geht es wohl der Gänsestopfleber bald an den Kragen. Dann also vielleicht Tannenspitzenpesto? Oder eben Wienerle, allein der Darmgesundheit wegen? Aufpassen muss man natürlich auch da: Das Wasser ist heiß, der Senf ist scharf. Obacht also, und frohes Fest!
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