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Explosion im Chemiepark Leverkusen in Wiesdorf

Explosion im Chemiepark Leverkusen

Zweites Todesopfer gefunden - mehrere Verletzte und Vermisste nach Explosion in Leverkusen

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    Eine dunkle Rauchwolke steigt über dem Chempark in Leverkusen auf.
    Eine dunkle Rauchwolke steigt über dem Chempark in Leverkusen auf. Foto: Oliver Berg, dpa

    Update, 19.45 Uhr: Bei den Rettungsarbeiten nach der Explosion im Leverkusener Chempark ist ein zweites Todesopfer gefunden worden. Das teilte der Betreiber Currenta am Dienstagabend mit. In einem Tanklager des Chemparks hatte es am Morgen eine Explosion gegeben.

    Update, 19.10 Uhr: Nach dem Brand im Leverkusener Chempark bestand nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) bei einem zweiten Tank Explosionsgefahr. Der Tank habe 100.000 Liter hochentzündliche, giftige Abfallstoffe enthalten, sagte Reul am Dienstag. Die Feuerwehr habe die Gefahr aber bannen können. Nach Reuls Angaben waren allein 300 Feuerwehrleute im Einsatz. In einem Tanklager des Chemparks hatte es am Morgen eine Explosion gegeben. Zur Ursache könne noch nichts gesagt werden, betonte Reul.

    Update, 17.45 Uhr: Nach der Explosion in einer Müllverbrennungsanlage im Chempark Leverkusen ist die Zahl der Verletzen auf 31 gestiegen. Fünf von ihnen werden intensivmedizinisch versorgt, wie die Kölner Polizei am Dienstagnachmittag mitteilte. Bisher hatte die Betreiberfirma Currenta des Chemparks die Zahl der Verletzten mit 16 angegeben. Bei dem Unglück kam ein Mensch ums Leben, vier weitere gelten weiter als vermisst.

    Die Ermittlung der Ursache der gewaltigen Explosion konnte noch nicht beginnen. Die Arbeiten im Gefahrenbereich dauerten noch an, teilte die Polizei weiter mit. Erst wenn diese abgeschlossen seien, könnten die Brandspezialisten der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufnehmen. Zu der Explosion war es nach Angaben des Betreibers gegen 9.30 Uhr im Tanklager des Entsorgungszentrums gekommen.

    Update, 14 Uhr: Nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark ist ein vermisster Mitarbeiter tot aufgefunden worden. Das teilte die Betreiberfirma Currenta am Dienstagnachmittag mit. Die Explosion hatte sich nach Angaben der Firma aus bisher unbekannter Ursache gegen 9.30 Uhr im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig ereignet. Danach kam es zu einem Brand in dem Tanklager, der gegen Mittag gelöscht worden war.

    Wie Currenta weiter mitteilte, wurden nach dem Unglück in der Müllverbrennungsanlage noch vier Mitarbeiter vermisst. Laut Stadt Leverkusen wurden vier Schwerverletzte und zwölf Verletzte geborgen.

    Anwohner des Chemiebetriebs waren aufgefordert, geschlossene Räume aufzusuchen sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnete das Ereignis in die Warnstufe "Extreme Gefahr" ein.

    Derzeit keine Gefahr für Bevölkerung

    Einsatzkräfte der Werksfeuerwehr und Luftmesswagen waren im Einsatz. Erste Luftmessungen der Umweltschutzeinheiten im Kölner Norden ergaben laut Feuerwehr gegen Mittag, dass derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Messungen würden fortgesetzt. Gleichwohl wurden Autofahrer aufgefordert, Fahrzeugfenster geschlossen zu halten und die Lüftungen auszustellen.

    Eine dunkle Rauchwolke steigt über dem Chemiepark auf.
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    Nach der Explosion brannte nach Angaben der Stadt ein Tank mit Lösungsmitteln. "Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das ist nun geschehen. Die Löscharbeiten beginnen", teilte die Kommune am Mittag mit.

    Die gesamten Auswirkungen der Explosion im Stadtteil Wiesdorf waren laut einer Leverkusener Stadtsprecherin zunächst unklar. "Ausmaß und Ursache der Schadenslage sind aktuell noch nicht bekannt", erklärte auch die Polizei zur "derzeit noch unübersichtlichen" Lage. "Wir sind mit vielen Polizeikräften vor Ort und klären die Situation."

    Viel befahrene Autobahn gesperrt

    Wegen der "größeren Schadenslage" wurde die Autobahn 1 bei Leverkusen gesperrt, wie die Polizei via Twitter mitteilte. Von der Vollsperrung betroffen waren das Autobahnkreuz Leverkusen-West sowie die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und Köln-Nord. Gesperrt waren auch die A3 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und dem Autobahndreieck Langenfeld sowie die A59 zwischen Autobahnkreuz Monheim-Süd und Autobahnkreuz Leverkusen-West, wie die zuständige Autobahn GmbH mitteilte.

    Nach Angaben von Straßen.NRW wurde auch der Leverkusener Westring (L108) zwischen dem Leverkusener Westkreuz und Rheindorf gesperrt. Sofort eingestellt wurden auch die Arbeiten an der unmittelbar angrenzenden Baustelle der Leverkusener Rheinbrücke. Alle Mitarbeiter der Baufirmen hätten die Baustellen verlassen, hieß es. Im Bereich der Autobahnen seien aber keine Personen zu Schaden gekommen.

    Lauter Knall in der ganzen Stadt

    Im ganzen Stadtgebiet war ein lauter Knall zu hören. Die Warn-App Nina wurde sogar ausgelöst. Auf Twitter teilen bereits mehrere Nutzer Bilder von dem Rauch.

    Der Chempark ist nach Unternehmensangaben einer der größten Chemieparks Europas. An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt.

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