Die FDP fordert von der Bundesregierung mehr Anstrengungen für die Gleichstellung von Frauen - gerade in der Corona-Krise. Diese lege schonungslos offen, in welchen Bereichen es "noch erheblichen Nachholbedarf gibt", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion, Bettina Stark-Watzinger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir fordern daher, dass dringend an mehreren Stellschrauben nachgebessert wird."
Steuerklassen III und V sollen laut FDP wegfallen
So müssten die Steuerklassen III und V wegfallen. "Diese Konstellation wirkt sich häufig nachteilig für Frauen aus, da sie in den meisten Fällen Steuerklasse V und damit ein geringeres Nettogehalt erhalten." Durch die ausschließliche Orientierung des coronabedingten Kurzarbeitergelds am Nettogehalt entstehe eine doppelte Benachteiligung und eine verstärkte finanzielle Abhängigkeit. Darüber hinaus sollte das Rentensplitting bei Ehegatten von vornherein durchgeführt und kommuniziert werden. Jeder der beiden Partner müsse einen separaten Ausweis über die Rentenansprüche bekommen.
"Von entscheidender Bedeutung ist jedoch, dass sich die Bundesregierung endlich bei der Frage der Flexibilisierung der Arbeitszeiten bewegt", sagte Stark-Watzinger. "Denn nur so erhalten Frauen und Männer faire Chancen, Familie und Beruf gerade in diesen herausfordernden Zeiten unter einen Hut bekommen zu können."
Kita- und Schulschließungen belasten vor allem Frauen
Die FDP-Politikerin wies auf Studien hin, nach denen in der Corona-Krise die zusätzlichen Belastungen für Familien durch Kita- und Schulschließungen fast alleine von Frauen abgefedert werden. "Die Folgen sind häufig sehr weitreichend: Viele Frauen haben sich bereits teilweise oder gänzlich aus ihren Jobs zurückgezogen - eine Rückkehr ins Erwerbsleben ist aktuell zudem ungewiss."
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