Zum zweiten Mal ist Hessengeld für den Kauf der ersten vier Wände ausbezahlt worden. Insgesamt fast 2,4 Millionen Euro wurden laut dem Finanzministerium 1.480 Familien, Hessinnen und Hessen überwiesen. Das seit gut einem Jahr schwarz-rot regierte Bundesland hat im Rahmen seines neuen Förderprogramms bislang gut 64,5 Millionen Euro Hessengeld zugesagt.
«Insgesamt sind damit mehr als 2.300 Familien, Hessinnen und Hessen in ihre erste selbst gekaufte und eigengenutzte Immobilie eingezogen und dabei mit dem Hessengeld unterstützt worden», hieß es weiter in Wiesbaden. Gut 4.000 Anträge auf die Subvention seien bisher genehmigt worden.
Subvention für die «Mitte der Gesellschaft»
Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sprach von einer Erfolgsgeschichte, die vielen helfe, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen: «Für die Mitte der Gesellschaft müssen die eigenen vier Wände erreichbar bleiben. Damit das gelingt, helfen wir gezielt mit dem Hessengeld.»
Finanzminister Alexander Lorz (CDU) erklärte: «Mit dem Hessengeld geben wir gerade jungen Familien einen Teil dessen zurück, was sie an Grunderwerbsteuer bereits an den Staat gezahlt haben.» Dem Finanzministerium zufolge sind bisher fast 5.700 Anträge auf Hessengeld eingereicht worden. Weitere 1.600 Anträge würden derzeit ausgefüllt.
Keine niedrige Grunderwerbssteuer in Hessen
Einst hatte die Landesregierung jedes Jahr mit gut 20.000 Empfängern des Hessengeldes gerechnet. Finanzminister Lorz hatte diese Zahl im Frühling 2024 unter Berufung auf einen früheren Immobilienmarktbericht Deutschland der Gutachterausschüsse Hessen vorsichtig geschätzt.
Die Grunderwerbsteuer beläuft sich in Hessen auf sechs Prozent der Kaufsumme für ein Grundstück oder eine bereits fertige Immobilie. Damit liegt sie im bundesweiten Vergleich eher im oberen Bereich.
Auszahlung in zehn Raten
Bei Bewilligung eines digitalen Antrags für das Hessengeld werden bis zu 10.000 Euro pro Käufer der ersten Immobilie - also maximal 20.000 Euro für ein Paar - sowie bis zu 5.000 Euro pro Kind unter 18 Jahren im selben Haushalt ausbezahlt. Maximal fließt eine Förderung in Höhe der tatsächlich angefallenen Grunderwerbsteuer. Sie wird in zehn gleichen jährlichen Raten überwiesen.
Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft hatte die Subvention kürzlich grundsätzlich begrüßt. Allerdings entlaste sie eine breite Schicht überhaupt nicht, «nämlich alle die Menschen, die sich kein Eigentum leisten könnten, die aber auch keinen Anspruch auf eine geförderte Wohnung hätten». Die Grünen-Opposition im Landtag hatte zuvor moniert, das Hessengeld produziere bloß Mitnahmeeffekte bei ohnehin geplanten Immobilienkäufen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden