Mehrere Hundert Menschen haben in Hanau mit einer Demonstration an den rassistischen Anschlag in Hanau vor fünf Jahren erinnert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz Aufklärung der Hintergründe der Tat und riefen zum Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf. Anschließend zogen sie durch die Innenstadt.
Organisiert wurde die Demonstration unter dem Motto «Erinnern heißt Verändern» vom Jugendbündnis Remember Hanau. Die Polizei hatte unter dem Eindruck des Anschlags in München am Donnerstag die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und am Samstag zusätzliche Einsatzkräfte in Hanau aufgeboten.
Die Polizei sprach von bis zu 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Kundgebung. Die Veranstalter schätzten die Zahl auf etwa 1.500. Das waren deutlich weniger als vor einem Jahr, als mehrere Tausend Menschen an der Gedenkdemonstration in Hanau teilnahmen. Die Kundgebung endete am Abend ohne Zwischenfälle.
Gedenkstunde am Abend
Die Angehörigen und Freunde der Ermordeten sowie ihre Unterstützer, die sich in der Initiative 19. Februar zusammengeschlossen haben, werden am Abend (19.00 Uhr) im Veranstaltungszentrum Congress Park Hanau (CPH) zu einer von ihnen selbst organisierten Gedenkstunde zusammenkommen. Mit Musik, Film, Theaterausschnitten, Wortbeiträgen und Reden will die Initiative auf die vergangenen fünf Jahre zurückblicken, aber auch den Blick auf die Zukunft richten.
Am eigentlichen Jahrestag, am kommenden Mittwoch, findet ebenfalls im CPH die offizielle Gedenkveranstaltung statt, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen wird.
In Hanau hatte am 19. Februar 2020 ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst.


Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden