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Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof: Polizei fasst tatverdächtige Person

Hamburg

18 Personen bei Messerangriff teilweise schwer verletzt – verdächtige Frau festgenommen

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    Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden.
    Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen schwer verletzt worden. Foto: Christian Charisius, dpa

    Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind mehrere Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben stach eine Person am Freitagabend gegen 18 Uhr auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich. Der Bahnsteig für Fernzüge war zum Tatzeitpunkt voller Menschen.

    Nach dem Angriff waren Polizei und Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zum Ablauf der Tat sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth, es seien mehrere Notrufe eingegangen. Die sogenannte Quattrostreife – vier Beamte von Bundes- und Landespolizei sowie Mitarbeiter von DB-Sicherheit und Hochbahnwache – sei schnell vor Ort gewesen.

    Die genaue Zahl der Verletzten war am Abend zunächst unklar. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, sollen 18 Menschen verletzt worden sein, vier von ihnen lebensbedrohlich. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

    Messerangriff in Hamburg: Tatverdächtige soll allein gehandelt haben

    Eine 39 Jahre alte Frau wurde widerstandslos festgenommen, wie die Polizei mitteilte. „Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass sie allein gehandelt hat“, schreib die Polizei bei X. „Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.“ Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Motiv aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise. „Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. Das Tatmesser sei sichergestellt worden.

    Friedrich Merz telefoniert mit Hamburgs Bürgermeister

    Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich schockiert über den Messerangriff gezeigt. Die Tat sei erschütternd, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. „Zahlreiche Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Vielen Dank an Polizei und Rettungskräfte für das schnelle Eingreifen.“

    Tschentscher fügte an: „Die Täterin ist in Gewahrsam. Ich wünsche den Opfern der Tat viel Kraft und hoffe, dass auch die Schwerverletzten gerettet werden.“

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich mit Hamburgs Bürgermeister über den Messerangriff am Hauptbahnhof ausgetauscht. Tschentscher habe Merz in dem Telefonat über die Versorgung der Verletzten und die Situation vor Ort informiert, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe die Unterstützung der Bundesregierung angeboten.

    Auf der Plattform X schrieb Merz: „Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.“

    Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten. Wie die Bahn bestätigte, fahren die Züge dort am Samstagmorgen wieder normal.

    Die Deutsche Bahn äußerte ihre „tiefe Bestürzung“ über den Messerangriff. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten“, heißt es in einer Mitteilung.

    Polizei im Einsatz nahe des Tatorts.
    Polizei im Einsatz nahe des Tatorts. Foto: Steven Hutchings, dpa

    Gewalttaten und Messerangriffe häuften sich zuletzt in Deutschland

    In den vergangenen Monaten war es an verschiedenen Orten in Deutschland zu Gewalttaten mit Messern gekommen. Das hatte eine politische Debatte über Ursachen und Maßnahmen ausgelöst. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten. (dpa)

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