Der Grill ist für viele Deutsche ein kleines Heiligtum. Nicht selten kommt es einem Ritterschlag gleich, wenn jemand vom Besitzer an das Statussymbol gebeten wird, um seine Fähigkeiten am Rost vorzuführen. Es darf also längst nicht jeder dran, mittlerweile landet aber fast alles drauf.
Dass Fleisch oder Bratwurst vom Grill auf den Teller wandern, hat bereits Tradition. Mittlerweile geht aber auch allerlei Gemüse wie Auberginen, Blumenkohl, Champignons, Möhren, Brokkoli, Zucchini, Kartoffeln, Zwiebeln, Maiskolben, Paprika, Gurke oder Tomate diesen Weg. Ebenso wie spezieller Käse – etwa Halloumi – oder Fisch und andere Meerestiere. Auch Obst wie Äpfel, Bananen, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Aprikosen, Ananas oder Mangos lohnen sich als Grillgut. Der Phantasie sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt, doch es gibt auch Ausnahmen, die auf keinen Fall gegrillt werden sollten.
Oftmals wird dann eine Alufolie als Unterlage auf dem Rost genutzt. Doch was tun, wenn gerade keine zur Hand ist? Dieser Text zeigt, wie der Grillabend – ob im Garten oder auf dem Balkon – auch ohne Alufolie funktioniert. Wobei einige Fehler dringend zu vermeiden sind.
Grillen mit Alufolie: Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Das Grillmagazin Fire & Food betont als Vorteil, dass Aluschalen und -folien hohe Temperaturen vertragen und gute Wärmeleiteigenschaften besitzen. Mit ihrer Hilfe wird herabtropfendes Fett aus dem Grillgut aufgefangen, das beim Verbrennen krebserregende Stoffe – so genannte Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe – bilden würde. Außerdem gestaltet sich die anschließende Reinigung des Grills auch nicht so aufwendig.
Problematisch ist hingegen der Nebeneffekt, dass bei Grillgut wie gesalzenem oder mariniertem Fleisch oder mit Zitronensaft beträufeltem Fisch ebenso wie bei Tomaten oder Käse die Säure und das Salz das Aluminium heraus- oder auflösen könnten. Die Aluminiumsalze können dann auf die Lebensmittel übergehen, was vor allem für Menschen mit Nierenerkrankungen Folgen hat.
Auch die Verbraucherzentrale weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bei der Nutzung von Aluschalen das Grillgut erst anschließend auf dem Teller gewürzt werden sollte.
Das Portal Grillfürst sieht zudem den Vorteil, dass Fetakäse oder Fisch in Alufolie sanft garen kann und nicht zerfällt. Auf der anderen Seite heißt es, dass die auch gerne verwendeten Aluschalen in der Herstellung sehr energieintensiv und folglich klimaschädlich sind. Das Portal Grills ergänzt, dass bei der Nutzung von Alufolie "kein schönes Branding" auf den Steaks entstehe.
Grillen ohne Alufolie: Welche Alternativen gibt es?
Nicht direkt als Alternative, aber als Ergänzung zur Alufolie nennt Fire & Food "Backpapier oder Butcherpaper, das als eine Art 'Schutzschicht' auf die Alufolie gelegt wird, bevor das Grillgut darin eingewickelt und gegart wird". Aufgezählt werden auch Grillschalen und -körbe aus Edelstahl, Keramik – wie sie auch das Institut für Risikobewertung im Sommer 2020 empfahl – oder Emaille aus dem Grillzubehör, auch Holz- und Salzplanken würden verhindern, dass Fett und Fleischsäfte ihren Weg in die Glut antreten.
Bei Grillfürst werden Edelstahlschalen angepriesen, die gereinigt werden können und wiederverwendbar sind. Hier würden sich keine schädlichen Stoffe aus dem Material lösen, sie lassen sich zudem leichter handhaben und sehen deutlich hochwertiger aus.
Eine natürliche Lösung sind demnach Bananenblätter, die im Großmarkt oder im asiatischen Supermarkt erhältlich sind. Diese müssen nach dem Waschen mit Öl eingepinselt werden, bevor das Grillgut eingewickelt wird. Verschließen lassen sich die Bananenblätter mithilfe eines Zahnstochers oder eines Schaschlik-Stäbchens. So entsteht ein Grill-Päckchen. Diese Variante lohnt sich für Fischfilets, Gemüse, Geflügel oder Käse. Laut Grillfürst sollten auch Rhabarber-, Kohl- oder Mangoldblätter weiterhelfen.
Das Portal 1000 Haushaltstipps liefert die Option mit einem Bratschlauch, der an den Enden zugebunden werden sollte. Für Fisch eignet sich demnach auch ein Grillkorb oder eine gusseiserne Pfanne, die direkt auf den Grillrost gestellt wird. Außerdem gibt es Grillgitter, in denen der Fisch mit Klemmen fixiert wird und sich einfach wenden lässt, oder Grillbretter aus Zedernholz.
Kann man Backpapier auf den Grill legen?
Die Nutzung von Backpapier thematisiert auch 1000 Haushaltstipps. Hier wird eine Kombi-Folie aus Backpapier und einer Schicht Aluminium erwähnt, die hitzebeständig und so gut formbar wie herkömmliche Alufolie ist. Allerdings verhindert das Backpapier, dass aus der Alufolie austretende Metall-Ionen auf das Grillgut übergehen.
Wird herkömmliches Backpapier verwendet, muss darauf geachtet werden, dass es etwas starrer ist als Alufolie. Deshalb sollte es an den Seiten zugebunden werden. Als Vorteile werden genannt, dass Fisch schonend und umweltfreundlich gart und Marinaden wegen einer dünnen Schicht Silikon nicht auslaufen.
Das für seine Grills bekannte Unternehmen Weber erwähnt die Backpapier-Variante auch im Zusammenhang mit Fetakäse. Dieser kann dann zugunsten einer kürzeren Grillzeit in Scheibe geschnitten werden. Das Material sollte demnach mindestens doppelt so groß sein wie die Käsescheibe.