Die Grünen-Opposition im Wiesbadener Landtag fordert statt eines alleinigen Handyverbots an Hessens Schulen Laptops für alle Schüler ab der siebten Klasse sowie flächendeckende Medienbildung. Fraktionschef Mathias Wagner und der bildungspolitische Sprecher Daniel May teilten mit: «Auch wir Grüne sind dafür, die private Nutzung von Handys in Schulen klar zu regeln.» Ein Verbot von Smartphones ohne eine Offensive für digitale und Medienbildung an Schulen wäre jedoch nur Symbolpolitik.
Wagner und May verwiesen auf Defizite vieler Jugendlicher beim Umgang mit digitalen Endgeräten, Informationen und Medien. Experten zufolge spielten zudem die sozialen Medien, allen voran Tiktok, bei der Radikalisierung junger Menschen eine große Rolle.
Grüne: Kostenaufteilung zwischen Land und Eltern bei Laptops
Die Grünen-Fraktion schlug vor, die Kosten von Schülerlaptops «mit einem bezuschussten Miet-Kauf-Modell» zwischen Land und Eltern aufzuteilen. Für rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler ohne ausreichendes elterliches Geld sollte es kostenlose Leihgeräte geben.
Das von den Regierungsfraktionen von CDU und SPD vorangetriebene Handyverbot an Schulen soll noch im Juni im Landtag beschlossen werden. Es sieht allerdings an weiterführenden Schulen auch Ausnahmen sowie Medienbildung vor.
Bildungsminister warnt vor verstörenden Social-Media-Inhalten
CDU-Bildungsminister Armin Schwarz hatte von Schulen als Schutzräumen gesprochen, frei von Ablenkungen und Ängsten: «Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich eine ausufernde Smartphone-Nutzung mit teilweise verstörenden Inhalten auf Social Media negativ auf die psychische Gesundheit und Lernfähigkeit junger Menschen auswirkt.» Zugleich betonte Schwarz: Schülerinnen und Schülern müsse ein kompetenter Umgang mit modernen Medien beigebracht werden.
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