Für ihr unermüdliches und bewegendes Engagement als Zeitzeugin sowie für ihren langjährigen Einsatz für das jüdische Leben in der Stadt erhält die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi das Ehrensiegel in Silber der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Überreicht wird die Auszeichnung heute (18.00 Uhr), die Laudatio hält Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD).
Szepesi wurde 1932 in Budapest geboren und als Zwölfjährige in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Erst 50 Jahre nach der Befreiung begann sie über ihre Erfahrungen zu sprechen. Die heute 92-Jährige lebt seit Jahrzehnten in Frankfurt.
«80 Jahre nach der Schoa sowie angesichts des zunehmenden Antisemitismus und des Erstarkens rechtsextremer Kräfte ist das Erinnern an das größte Menschheitsverbrechen nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern eine gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit, um der Verbreitung von Hass und Hetze entgegenzuwirken», erklärte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde. Diesem Kampf widme sich Szepesi Tag für Tag.
«Wir sind dankbar, dass wir sie haben.»
Durch ihr unermüdliches Engagement bei der Vermittlung ihrer Lebensgeschichte, insbesondere an junge Menschen, trage sie entscheidend zu einem stärkeren Geschichtsbewusstsein und einer höheren Sensibilisierung für Diskriminierung und Antisemitismus bei, hieß es weiter. Und: «Eva Szepesi ist ein Vorbild für uns alle und wir sind dankbar, dass wir sie haben.»
Im Jahr 2017 erhielt Szepesi den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt. 2024 sprach sie zum internationalen Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag. Das Ehrensiegel in Silber wird in unregelmäßigen Abständen an Menschen verliehen, die sich «über das Maß hinaus und aus vollem Herzen» für die jüdische Gemeinschaft in Frankfurt eingesetzt haben
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