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Immer mehr Gasversorger erhöhen die Preise - und nicht alle sagen es deutlich

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Immer mehr Gasversorger erhöhen die Preise - und nicht alle sagen es deutlich

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    Verbraucher müssen für ihr Gas bald tiefer in die Tasche greifen. Immer mehr Versorger erhöhen ihre Gaspreise.
    Verbraucher müssen für ihr Gas bald tiefer in die Tasche greifen. Immer mehr Versorger erhöhen ihre Gaspreise. Foto: Jens Büttner

    Die Mail, die das Unternehmen Elektrizitätswerke Düsseldorf am Freitagabend an einen Allgäuer Kunden verschickte, klang harmlos. "Zu Ihrer Information - Arbeitsänderung (Ticket #880417)" lautete der Betreff der Nachricht. Doch die hatte es in sich. Nach vier Absätzen allgemeinen Textes über Corona und Energiepreise erklärte das Unternehmen in der Mail nämlich, dass es den Gaspreis von 4,26 Cent pro Kilowattstunde auf 16,90 Cent knapp vervierfachen werde - und das bereits ab 27. November.

    Auch wenn natürlich längst nicht alle Unternehmen ihre Preiserhöhungen so verschleiern, Fakt ist: Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Gas tiefer in die Tasche greifen. Denn neben der Firma Elektrizitätswerke Düsseldorf haben etliche weitere Gasversorger in Deutschland Preiserhöhungen angekündigt. Wie das Vergleichsportal Check24 am Dienstag in München berichtete, haben seit August mittlerweile 98 Gasgrundversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Vor gut sechs Wochen zählte das Portal erst 50.

    Im Durchschnitt lag der Anstieg bei 17,3 Prozent. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahres-Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeute dies zusätzliche Kosten von durchschnittlich 263 Euro pro Jahr, berichtete Check24. Betroffen seien bislang insgesamt rund 560 000 Haushalte.

    Bei den 98 Preiserhöhungen gab es große Unterschiede. So stieg bei zwei Unternehmen der Preis in der Grundversorgung auf mehr als das Doppelte. Am anderen Ende stehen sechs Unternehmen, die die Preise um weniger als fünf Prozent anheben. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es derzeit 683 Gasversorgungsunternehmen, die Haushaltskunden beliefern.

    Laut Check24 zahlt ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden gerechnet mit den im Oktober gültigen Preisen im Schnitt 1532 Euro im Jahr für Gas, also knapp 7,7 Cent pro Kilowattstunde. Dies seien knapp acht Prozent mehr als vor einem Jahr.

    Welle an Gaspreis-Erhöhungen erwartet

    Als ein Hauptgrund für die steigenden Gaspreise gilt unter anderem die weltweit gestiegene Energienachfrage infolge des Konjunkturaufschwungs nach der Corona-Krise. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen, sagte Steffen Suttner von Check24.

    In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen (2020). Knapp die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt.

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