Rund jedes siebte Bienenvolk in Deutschland hat den Winter nicht überlebt. 14,6 bis 16,4 Prozent der eingewinterten Bienenvölker sind gestorben, wie aus einer Auswertung des Fachzentrums für Bienen und Imkerei sowie dem Deutschen Imkerbund hervor. Damit liegt der Verlust auf ähnlichem Niveau wie im Jahr zuvor, allerdings etwas niedriger als von den Experten erwartet. Diese waren zuvor davon ausgegangen, dass 18 bis 22 Prozent der Völker auf der Strecke bleiben. Die größten Verluste gab es im Norden - nämlich in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Warmer Dezember machte den Bienen wenig aus
"Wahrscheinlich haben die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Dezember die Bienenvölker weniger negativ beeinflusst, als dies in kälteren Überwinterungsphasen der Fall zu sein scheint. Das haben Auswertungen für frühere Jahre bereits gezeigt", erklärt Bienen-Experte Christoph Otten, der die Untersuchung verantwortet. Schuld an den Verlusten sind oft Parasiten wie Milben, die den Völkern zusetzen. Für die Auswertung werden jährlich Zehntausende von Imkern in Deutschland befragt. Mehr als die Hälfte von ihnen waren vom Verlust mindestens eines Volkes betroffen.
Schaden von etwa 30 Millionen Euro
Rechnet man den Verlust finanziell hoch, schätzen die Forscher einen Schaden von rund 30 Millionen Euro. Hinzu kämen dann noch die ausbleibenden Erträge, die die Völker eigentlich hätten bringen sollen. Die größten Verluste gab es im Norden - nämlich in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Woran das liege, müsse jedoch noch weiter erforscht werden.
Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 100 000 Imker und eine Million Honigbienen-Völker. Die allermeisten Imker sind Hobby- oder Teilzeitimker, weniger als ein Prozent sind Vollzeit-Berufsimker.