Johannes Gutenberg gilt als der Erfinder des modernen Buchdrucks - eine revolutionäre Erfindung. Denn zu seiner Zeit wurden Bücher tatsächlich durch Abschreiben hergestellt und vervielfältigt.
In den Klöstern arbeiteten Mönche Tag für Tag daran, Bücher auf diese Weise zu kopieren. Für eine Bibel brauchte ein Mönch einige Jahre. Solche Bücher waren damals auch sehr teuer. Die meisten Menschen besaßen weder Bücher noch konnten sie lesen.
Vor mehr als 550 Jahren hatte der Goldschmied Johannes Gutenberg, der als Johannes Gensfleisch in Mainz geboren wurde, eine geniale Idee. Er erfand eine Technik, mit der sich Bücher viel schneller vervielfältigen ließen: den Buchdruck.
Der Holzdruck war zu Johannes Gutenbergs Zeit bereits bekannt
Zu Gutenbergs Zeit kannten die Menschen bereits den Holzdruck. Der funktioniert ähnlich wie das Stempeln mit Kartoffeln im Kunstunterricht. Ein Bild wird in eine Holzplatte geritzt, anschließend werden die Zwischenräume herausgeschnitten. Nun stehen nur noch die Teile hoch, die später gedruckt werden sollen. Streicht man die hochstehenden Teile mit Farbe ein und drückt sie auf einen Bogen Papier, erhält man einen Abdruck. Allerdings hätte es ziemlich lange gedauert, eine ganze Buchseite ins Holz zu schnitzen. Darum wurde diese Technik eher für Bilder angewandt, nicht für ganze Bücher.
Johannes Gutenberg entwickelte dieses Prinzip weiter. Er fertigte für jeden Buchstaben, jede Zahl und jedes Satzzeichen eine eigene Form. In diese Formen goss er flüssiges Metall, vor allem Blei. Die Bleimischung erkaltete rasch und Gutenberg konnte den Stempel aus der Form nehmen. Fertig waren die Buchstaben-Stempel. Aus diesen ließen sich nun alle möglichen Wörter und Sätze zusammensetzen.
Johannes Gutenberg stellte Setzer und Drucker ein
Um mit seiner Technik Bücher zu drucken, gründete Gutenberg eine Druckerei und stellte Setzer und Drucker ein. Die Setzer ordneten die Buchstaben in einer Druckform nebeneinander an, bis eine ganze Buchseite fertig war. Die Drucker hoben diese Seiten in die Druckpresse. Sie bestrichen die Buchstaben mit Druckfarbe. Mit der Presse drückten sie einen angefeuchteten Papierbogen auf die eingefärbten Stempel - der erste Bogen war fertig. Nun konnten die Drucker beliebig viele Bogen bedrucken.
Das ging natürlich schneller, als jede Seite einzeln abzuschreiben. Hatte ein Mönch für eine Bibel zuvor einige Jahre gebraucht, so konnte Gutenberg nun in etwa der gleichen Zeit 180 Bibeln drucken.
Google widmet Johannes Gutenberg heute ein Doodle auf seiner Startseite.