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Kommentar: Annalena als Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen

Kommentar zur Grünen-Kanzlerkandidatin

Kanzlerkandidatin Baerbock: Regieren will beherrscht werden

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    Annalena Baerbock wird für die Grünen als Kanzlerkandidatin antreten.
    Annalena Baerbock wird für die Grünen als Kanzlerkandidatin antreten. Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

    Auch im grünen Biotop wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Mit Annalena Baerbock hat die Partei zwar in selten erlebter Einmütigkeit ihre Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gefunden, dass der Hype um sie und Habeck die 40-jährige tatsächlich ins Kanzleramt trägt, ist damit aber noch lange nicht gesagt.

    Auch vor den letzten beiden Bundestagswahlen lagen die Grünen in den Umfragen deutlich besser als beim Auszählen der Stimmen am Wahlabend. Je näher der Tag der Entscheidung rückt, das weiß die Partei aus eigener, leidvoller Erfahrung, umso genauer achten die Wähler auch auf die unmittelbaren Folgen, die ihre Politik für sie hätte.

    Es macht eben einen Unterschied, sich in Umfragen unverbindlich zu grünen Herzensanliegen wie einem besseren Klimaschutz zu bekennen oder ihn über höhere Spritpreise oder höhere Steuern tatsächlich mitfinanzieren zu müssen.

    Die Entscheidung der Grünen für Baerbock folgt einer gewissen Logik

    Die Entscheidung für Annalena Baerbock folgt trotzdem einer gewissen Logik. Wer, wenn nicht die Grünen, bei denen jeder erste Listenplatz ein Frauenplatz ist, sollte im Falle eines Falles einer Frau dem Vorzug vor einem Mann geben?

    Überdies ist sie besser vernetzt in der Partei als Habeck und vermutlich auch den Tick ehrgeiziger, den es braucht, um in der Politik ganz nach oben zu wollen. Dass ihr jede Regierungserfahrung fehlt, verzeiht ihr die Partei ihr dabei großzügig.

    Den Grünen genügen das demonstrative Selbstbewusstsein von Annalena Baerbock und ein gutes Gefühl

    Den Grünen genügen das demonstrative Selbstbewusstsein der Kandidatin und das gute Gefühl, es schon irgendwie schaffen zu können. Viele Deutsche allerdings werden sich in den kommenden Monaten sehr wohl fragen, ob sie eine der größten Volkswirtschaften der Welt einer Frau anvertrauen wollen, die bisher noch nicht einmal ein Landratsamt geleitet hat geschweige denn ein Ministerium. Regieren, das wird gerne unterschätzt, ist auch Handwerk – und das will beherrscht werden.

    Einfach mal rasch die Finanzierung der Nato in Frage zu stellen oder den Kohleausstieg mal rasch um acht Jahre vorzuziehen wie die Oppositionspolitikerin Baerbock es bisher tut – das kann sich eine Kanzlerin nicht leisten. Sie ist dem Land verpflichtet und keiner Partei.

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