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Kriminalität: Ermittlungen nach Belästigungen im Freibad dauern an

Kriminalität

Ermittlungen nach Belästigungen im Freibad dauern an

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    Die Leitung des Barbarossabads wurde inzwischen in andere Hände gelegt.
    Die Leitung des Barbarossabads wurde inzwischen in andere Hände gelegt. Foto: Boris Roessler/dpa

    Nach mutmaßlichen sexuellen Belästigungen in einem Schwimmbad in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) dauern die Ermittlungen an. Zum aktuellen Stand der Untersuchungen wegen des Tatverdachts der sexuellen Belästigung wollte sich die zuständige Staatsanwaltschaft Hanau nicht äußern.

    Die Stadt Gelnhausen hat inzwischen personelle Konsequenzen aus den Vorfällen gezogen. «Die Badleitung wurde für die Zeit der Aufklärung aus Fürsorgegründen in andere Hände gelegt», teilte die Stadt mit. Sie liege nun bei der stellvertretenden Leitung, erklärte ein Sprecher. Von einer Absetzung der bisherigen Leitung ist den Angaben zufolge aber nicht die Rede. «Die Badleitung wurde nicht freigestellt», betonte die Stadt.

    Städtische Gremien tagen

    Die Vorfälle sollen sich am 22. Juni ereignet haben. Mehrere Mädchen hatten sich nach Angaben der Polizei an das Schwimmbad-Personal gewandt und berichtet, dass sie im Becken aus einer Gruppe von mehreren Männern heraus am ganzen Körper angefasst worden seien.

    Die Ermittler gehen derzeit von acht weiblichen Opfern im Alter von 11 bis 16 Jahren aus. Tatverdächtig sind vier syrische Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren. Sie wurden vorübergehend festgenommen, sind aber wieder auf freiem Fuß.

    Für heute Abend hat der Gelnhäuser Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) eine Sitzung des sogenannten Präventionsrats einberufen. In diesem Gremium will er mit politischen Vertretern, der Polizei, dem Ordnungsamt, der für das Bad zuständigen Abteilung und Vertretern der Schulen über konkrete Maßnahmen beraten, «die unser Freibad schnell sicherer machen». Am Donnerstagabend trifft sich das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung und spricht über das weitere Vorgehen.

    Diskussion um Abschiebungen

    In die Diskussion um politische Konsequenzen aus den Vorfällen hat sich auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hessen eingeschaltet. Der GdP-Landesvorsitzende Jens Mohrherr sprach von einer personellen Überforderung der Polizei in Hessen und forderte eine Aufstockung um mindestens 1.000 Kräfte.

    Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte erklärt: «Ich finde es unerträglich, dass sich die Tatvorwürfe gegen vier syrische Männer richten, die in unserem Land Schutz gesucht haben.» Die im Raum stehenden Vorwürfe dürften nicht verallgemeinert werden, sagte er. Wer aber als Asylbewerber Sexualstraftaten in Schwimmbädern begehe, habe aus seiner Sicht kein Recht, in Deutschland zu bleiben, sagte Poseck.

    Der GdP-Landesvorsitzende wandte sich nun direkt an Poseck: «Entschuldigung, Herr Minister: Wer soll das denn umsetzen?», schreibt Mohrherr in einer Erklärung. Die personellen Ressourcen bei Polizei und Justiz seien erschöpft. Es sei bedenklich, wenn politische Forderungen aufgestellt werden, den harten Worten aber keine konsequenten Taten folgten.

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