Ob Schockanrufen oder Enkeltricks: Einsatzkräfte haben vier Männer festgenommen, die mutmaßlich Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen begangen haben. Das teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) gemeinsam mit. Die Festgenommenen sind zwischen 17 und 23 Jahre alt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass sie Teil von international organisierten Gruppen waren, die mittels fingierter Notsituationen versuchen, ältere Menschen um hohe Geldbeträge oder Wertgegenstände zu bringen. Darunter fallen Schockanrufe, Enkeltrick-Betrügereien oder das Auftreten als falscher Polizeibeamter.
Drei Festnahmen in Frankfurt
In Hessen durchsuchten die Einsatzkräfte laut den Angaben drei Wohnungen und nahmen zudem in Frankfurt drei Verdächtige kurz vor einer Geldübergabe fest. Zwei von ihnen befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft. In Baden-Württemberg im Landkreis Reutlingen erfolgte demnach eine vierte Festnahme. Dort hätten die Einsatzkräfte verhindert, dass ein Senior 30.000 Euro sowie zwei Kilogramm Gold und mehrere hochwertige Uhren an die Täter übergab. Er habe geglaubt, seine Tochter vor einer vermeintlichen Festnahme durch Ermittlungsbehörden bewahren zu können.
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen seien besonders perfide
«Straftaten zum Nachteil lebensälterer Menschen sind besonders perfide, da sie gezielt das Vertrauen und die Schutzbedürftigkeit älterer Personen ausnutzen», erklärte der hessische Generalstaatsanwalt Torsten Kunze. «Die Maßnahmen der Eingreifreserve in enger Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei sind ein klares Signal an die Tätergruppen: Der Schutz älterer Menschen vor solchen Betrugstaten hat für uns höchste Priorität.»
Die sogenannte Eingreifreserve koordinierte die Einsätze Anfang Juli, an denen das HLKA und mehrere Einsatzkräfte der sieben hessischen Polizeipräsidien beteiligt waren. Dabei hätten die Ermittler festgestellt, «dass die kriminellen Banden in 50 Fällen Kontakt zu potenziellen Geschädigten aufgenommen haben, um diese um ihr Vermögen zu bringen». Dabei wäre ein Gesamtschaden von über 600.000 Euro entstanden.
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