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Laschet: Kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh

Tönnies

Laschet: Kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh

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    In der Tönnies Fleischfabrik wurden über 1300 Menschen mit Corona infiziert.
    In der Tönnies Fleischfabrik wurden über 1300 Menschen mit Corona infiziert. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sehen die Behörden keinen Grund für einen Lockdown im Kreis Gütersloh, also das massive Runterfahren des öffentlichen Lebens. Es gebe zwar "ein enormes Pandemie-Risiko", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag. Das Infektionsgeschehen sei aber klar bei der Firma Tönnies lokalisierbar, und es gebe keinen "signifikanten Übersprung" hinein in die Bevölkerung. Deshalb gelte weiterhin der Satz, "dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können, aber solang' wir alles tun, dass es gelingt, dass es nicht überspringt auf die Bevölkerung, können wir andere bessere zielgerichtetere Maßnahmen ergreifen", sagte Laschet.

    Über 1300 Corona-Infizierte in Gütersloh

    Laschet warnte die Arbeiter aus anderen Ländern vor einer überstürzten Abreise in ihre Heimat. Im Fall einer Infizierung bekämen die Arbeiter die "bestmögliche medizinische Behandlung" in Deutschland, sagte Laschet am Sonntag nach Krisengesprächen im betroffenen Kreis Gütersloh. Das liege auch im eigenen Interesse der Arbeiter. Es würden nun in unbegrenzter Größenordnung so viele Dolmetscher wie möglich in die Unterkünfte der Beschäftigten geschickt. Das Problem sei, dass diese auf 1300 Liegenschaften verteilt seien. Drei Hundertschaften der Polizei unterstützten die Ordnungsämter dabei, die Quarantäne durchzusetzen.

    Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück stieg bis Sonntag nach Angaben des Kreises auf 1331.

    Kostenlose Corona-Tests

    Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch können sich bald alle Menschen im Kreis Gütersloh kostenlos testen lassen. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) wies am Sonntag darauf hin, "dass wir für alle Menschen im Kreis Gütersloh ein Angebot bereithalten werden in den nächsten Tagen, sich kostenlos zu testen". Er ergänzte, dass er sich durchaus vorstellen könne, "dass es für die Firma Tönnies möglicherwiese interessant wäre, für diese Kosten aufzukommen. Das muss die Firma aber selber entscheiden."

    Tönnies entschied schnell. "Zusage. Wir stehen zu unserer Verantwortung und übernehmen die Kosten für einen freiwilligen flächendeckenden Coronatest im Kreis Gütersloh. Die Details stimmen wir mit dem Kreis Gütersloh ab", erklärte Gesellschafter Clemens Tönnies laut seinem Sprecher.

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