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Laschet-Nachfolge: NRW-CDU wählt Hendrik Wüst zum neuen Parteichef

Machtübergabe in NRW

Laschet-Nachfolge: NRW-CDU wählt Hendrik Wüst zum neuen Parteichef

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    Hendrik Wüst soll als neuer Landesparteichef nach Armin Laschet gekürt werden. Nächste Woche soll er dann auch Regierungschef werden.
    Hendrik Wüst soll als neuer Landesparteichef nach Armin Laschet gekürt werden. Nächste Woche soll er dann auch Regierungschef werden. Foto: Marcel Kusch, dpa

    Mit der Wahl ihres neuen Landeschefs Hendrik Wüst hat die CDU den Machtwechsel in Nordrhein-Westfalen eingeleitet. Bei einem Landesparteitag am Samstag in Bielefeld wurde der Landesverkehrsminister und designierte Ministerpräsident am Samstag mit 98,3 Prozent zum Nachfolger von Armin Laschet gewählt. Der 46-Jährige hatte keinen Gegenkandidaten.

    Voraussichtlich am kommenden Mittwoch soll Wüst im Düsseldorfer Landtag auch als Laschets Nachfolger im Amt des Regierungschefs der schwarz-gelben Koalition gewählt werden. Da das Bündnis nur eine Mehrheit von einer Stimme hat, wird er zumindest im ersten Wahlgang auf jede einzelne angewiesen sein.

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    Beim Parteitag entfielen 645 Ja-Stimmen der 656 teilnehmenden Wahlberechtigten auf Wüst. Es gab 11 Nein-Stimmen und keine Enthaltungen oder ungültigen Stimmen. "Vielen herzlichen Dank für dieses gigantische Ergebnis", rief Wüst. "Ich werde mir ein Bein ausreißen, diese Vorschusslorbeeren auch zu rechtfertigen."

    Laschet, der in diesem Jahr als Kanzlerkandidat der Union angetreten war und in den Bundestag wechseln will, trat nicht mehr an. Der 60-jährige scheidende Ministerpräsident führte den mit rund 117 000 Mitgliedern stärksten CDU-Landesverband seit 2012.

    Obwohl beim Parteitag nicht formal über die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im Mai 2022 abgestimmt wurde, machte Wüst klar, dass er die CDU auch in die nächste Landesregierung führen will. "Ich will durchstarten", rief er den Delegierten zu. Schon in der kommenden Woche wolle er die Mitmach-Kampagne "Du zählst" starten. "Wir werden sofort damit anfangen, zuzuhören." Die CDU werde nur Volkspartei bleiben, wenn sie klare, erkennbare Antworten auf die Alltagssorgen der Menschen habe. Diese Antworten dürften nicht "im Dickicht eines Wahlprogramms versteckt" bleiben.

    LAschet ruft CDU zu Geschlossenheit im Landtagswahlkampf auf

    Die rund 660 Delegierten feierten Wüst wie zuvor auch den sichtlich gerührten Laschet mit langem Applaus im Stehen. Viele hielten Schilder hoch, auf denen "Team Wüst" stand.

    In seiner letzten Rede als Landeschef hatte Laschet zuvor eindringlich Geschlossenheit im Landtagswahlkampf und darüber hinaus angemahnt. Mangelnde Geschlossenheit sei die Hauptursache für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl gewesen. Mit hörbarer Bitterkeit warnte er aber auch davor, jetzt "das Drama" an die Wand zu malen. "Wenn ich jetzt lese, wie da manche als Kandidaten des Bundesvorsitzes sich präsentieren und sagen: "Das ist die größte Krise der CDU seit 1945" - na ja, das inspiriert überhaupt keinen Wähler, wieder die CDU zu wählen. Das ist nun wirklicher Unsinn."

    Lesen Sie auch: CDU-Chef Armin Laschet nimmt die auf dem Deutschlandtag der Jungen Union die Wahlniederlage voll auf seine Kappe. Beim Parteinachwuchs kommt das gut an.

    Und: Unionskanzlerkandidat Armin Laschet will den Spitzengremien der CDU einen Parteitag vorschlagen. So soll sich die Partei personell neu aufstellen.

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