In den ersten Monaten des Jahres finden für gewöhnlich die großen Show-Momente des Privatfernsehsenders RTL statt. Dazu gehören das Dschungelcamp sowie die Castingsendung "Deutschland sucht den Superstar". Und nun läuft auch wieder "Let’s Dance".
Es ist, subjektiv gesehen, wohl die seriöseste dieser Brot-und-Spiele-Angebote. Denn die mehr oder weniger prominenten Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen keine Maden verschlingen, sondern lediglich tanzen, bis die Sohlen glühen. Ein schweißtreibender Job wird es trotzdem, und darum ist man geneigt, den Kandidatinnen und Kandidaten vorab mit in Mitleid getränkter Stimme die Zeilen eines alten Grönemeyer-Songs zuzurufen: Oho, Kopf hoch, tanzen/Oho, Kopf aus und raus!
"Let's Dance" auf RTL: Peinlichkeit und Wunder
Denn eine "Let’s Dance"-Sendung ist ein bisschen wie die Pubertät: Es geschehen viele Momente großer Peinlichkeit und nur einige wenige voller Wunder, wie die Süddeutsche Zeitung einmalschrieb. Da es aber genügend "Promis" gibt, die sich in erheblich demütigenderen Formaten der öffentlichen Bestaunung preisgeben, ist es durchaus nachvollziehbar, dass hier auch Prominente mitmachen, die man tatsächlich als solche kennt.
Die beliebte Tanzshow, die in diesem Jahr in die 15. Runde geht, ist zudem ein echter Quotenknüller. Und darum bietet sie auch ein Sprungbrett zurück in eine steile Karriere oder in eine künftige hinein. Prominente und Profitänzerinnen und -tänzer bilden dabei Paare und üben verschiedene Tänze ein. Anschließend werden sie von einer nicht um Sprüche verlegenen Jury um den Chefkritiker Joachim Llambi und dem Publikum bewertet. Das Paar mit den schwächsten Noten scheidet aus. Nach einigen Wochen ist das Siegerpaar erkoren.
Die Frage Nummer eins: Wer tanzt mit wem?
Die erste große Frage der Fans ist aber zuvor jedes Jahr die gleiche: Wer tanzt mit wem? Geklärt wird das bei der Kennenlernshow (an diesem Freitagabend ab 20.15 Uhr). 14 Prominente erfahren dann, welcher Profitänzer oder welche Profitänzerin sie an die Grenzen der Erschöpfung bringen wird.
Zu den bekannteren Namen in diesem Jahr zählen der Schauspieler Hardy Krüger Junior (53, „Forsthaus Falkenau“) und die Schlagersängerin Michelle (50, "Wer Liebe lebt"). Die Podcasterin Amira Pocher, 29, dagegen kennt man eher über ihren Mann, den Komiker und Moderator Oliver Pocher.
Zu den erstaunlichsten Tänzerinnen der Staffel gehört sicherlich Caroline Bosbach. Die Kommunalpolitikerin und Autorin hätte man im RTL-Tanzpalast nicht verortet. Denn die 32-Jährige ist die Tochter des CDU-Politikers Wolfgang Bosbach. Der findet es übrigens toll, dass seine Filia jetzt öffentlich tanzt und will selbst mal im Studio vorbeischauen, um die Daumen zu drücken. Caroline sei sportlich und ehrgeizig, sagt er.
Statt Videocalls das Tanzbein schwingen
Das sagt man auch Lilly zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg nach. Sie ist als Vertreterin des deutschen Hochadels bei RTL eine Exotin. Aber ihr steht der Sinn nach körperlicher Ertüchtigung und Abwechslung. Das Leben in der Corona-Zeit war ihr laut eigener Aussage zu langweilig. Darum hat die Unternehmerin eine Auszeit von ermüdenden Videocalls genommen. "Das wird sich jetzt ganz anders anfühlen, wenn man physisch etwas macht", übt sich die 49-Jährige schon in Vorfreude.
Moderiert wird die Show übrigens wieder von der umtriebigen Victoria Swarovski sowie von Daniel Hartwich. Letzterer hat gerade seinen Abschied als Moderator des Dschungelcamps verkündet. "Let’s Dance" lässt aber auch er sich nicht entgehen.