Das Gebäude der Polizeidirektion Leipzig wurde mit Bierflaschen und Böllern beworfen. Auch mehrere Bankgebäude und die Fassade eines Hauses mit Studentenappartements wurden mit Steinen beschmissen. Einzelne Demonstrationsteilnehmer sammelten entlang der Route im Leipziger Süden immer wieder Pflastersteine auf und schleuderten diese gegen Scheiben.
Bundesweite Mobilisierung für "LinX"-Demonstration in Leipzig
Die Polizei sprach zunächst von einer Teilnehmerzahl im unteren vierstelligen Bereich. Angemeldet waren 3000 Menschen. Für die Demonstration war bundesweit mobilisiert worden. Anlass des Aufzugs war der Prozess gegen die Studentin Lina E. und drei Männer, denen die Bundesanwaltschaft die Bildung einer kriminellen Vereinigung und Angriffe auf mutmaßliche Rechte vorwirft. Es wurde die Freilassung von Lina E. gefordert. Man gehe auf die Straße für Antifaschismus und gegen Nazis, sagte eine Rednerin.

Die Polizei begleitete die Demonstration mit einem Großaufgebot. Es waren Beamte aus Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie die Bundespolizei im Einsatz. Ein Hubschrauber kreiste über der Stadt, mehrere Wasserwerfer standen bereit.
Brennende Barrikaden nach "LinX"-Demonstration in Leipzig
Nach dem offiziellen Ende der Demonstrationerrichteten Randalierer im Leipziger Stadtteil Connewitz Barrikaden und steckten sie in Brand. Vermummte Personen zogen Holzpaletten, Verkehrsschilder sowie Mülltonnen auf die Straße und entzündeten diese. Die Polizei fuhr in der Folge Wasserwerfer am Connewitzer Kreuz auf. Die Fahrzeuge wurden nach Beobachtung eines dpa-Fotografen mit Steinen beworfen. Am Connewitzer Kreuz hatte die "LinX"-Demo geendet. Laut Polizei hatten sich in der Spitze bis zu 3500 Menschen daran beteiligt. Entlang der Demoroute sammelten einzelne ebenfalls maskierten Teilnehmer immer wieder Pflastersteine auf und schleuderten diese gegen verschiedene Gebäude.
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