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Margarethe von Dänemark: Die coole Queen aus Kopenhagen

Porträt

Margarethe von Dänemark: Die coole Queen aus Kopenhagen

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    Königin Margrethe II. von Dänemark und Prinz Henrik  waren mehr als  50 Jahre verheiratet. Er starb 2018.
    Königin Margrethe II. von Dänemark und Prinz Henrik waren mehr als 50 Jahre verheiratet. Er starb 2018. Foto: Anatoly Maltsev, dpa

    Kann eine Königin auch lässig sein? Bei der Queen von England stellt sich diese Frage nicht, das schließt sich auf den ersten Blick aus. Auch für die meisten anderen gekrönten Häupter gilt: Sie wirken oft ganz schön verstaubt und steif. Bei Margrethe von Dänemark ist die Lage ein wenig anders. Und das nicht nur, weil die inzwischen 81-Jährige früher bis zu 60 Zigaretten am Tag rauchte, was ihr übrigens den hübschen Spitznamen „Vulkankönigin“ einbrachte.

    Seit 2007 soll sie das Qualmen jedoch eingeschränkt haben. Zumindest saugt sie nicht mehr in der Öffentlichkeit an ihren Kippen. Aufhören musste sie als öffentliches Vorbild wohl mehr oder minder, weil in Dänemark damals ein Antirauchergesetz eingeführt wurde. Margrethe II. gilt als Dänemarks„Queen cool“, weil sie eine Monarchin ist, die sich nur ungern an Konventionen und Zwänge hält. Sie soll auch gerne mal fluchen und hat ein so tiefes Lachen, dass man es, wenn sie nicht eine Königin wäre, beinahe als „dreckig“ beschreiben könnte.

    Margrethe II. hat den "Herrn der Ringe" illustriert

    Sie darauf zu reduzieren, da täte man Margrethe, die als letzte dänische Prinzessin auch einen isländischen Vornamen (Porhildur) erhielt, unrecht. Denn sie kann weit mehr als repräsentieren und Gesetze unterschreiben. Die Frau ist vielfältig talentiert. So hat sie sowohl als Grafikerin und Malerin als auch als Übersetzerin ansehnliche Bekanntheit erlangt. Sie hat eigene Briefmarken entworfen, zahlreiche Bücher illustriert, zum Beispiel unter dem Pseudonym Ingahild Grathmer die dänische Ausgabe von „Der Herr der Ringe“. Auch als Malerin ist sie international anerkannt. Zahlreiche Ausstellungen ihrer Werke zeugen davon. Ja, und dann hat die Königin auch noch ein Händchen fürs Übersetzen komplizierter Texte. Ins Dänische übertragen hat sie beispielsweise Werke von Simone de Beauvoir oder Stig Strömholm.

    Kronprinz Frederik stünde bereit...

    Privat war die Tochter von König Frederik IX. auch immer sehr stabil. 1967 hatte sie ihre Lebensliebe, den französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat, geheiratet. Besser bekannt war der im Februar 2018 Verstorbene unter dem Namen Prinz Henrik von Dänemark. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Der smarte Kronprinz Frederik, der die bürgerliche Australierin Mary Donaldson ehelichte, und Prinz Joachim.

    Die Dänen würden der Königin, die in dieser Woche durch Deutschland reist, inzwischen längst den Ruhestand gönnen. Kronprinz Frederik stünde jedenfalls bereit. Doch noch denkt Margrethe nicht daran, das Zepter abzugeben. Da ist die Königin sehr traditionell. Sie will offenbar weiter über die Geschicke ihres Landes bestimmen – genauso wie ihr Vater es bis zu seinem Ableben 1972 tat. „Ich war immer der Meinung, dass es eine Verpflichtung fürs Leben ist“, sagt die Königin über ihr Amt.

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