Die Hotlines und Beratungsangebote für Frauen und Kinder in Konfliktsituationen werden im aktuellen Lockdown und seit Beginn der Corona-Krise nach Angaben des Bundesfamilienministeriums verstärkt genutzt.
Nachfrage nach Hilfehotlines: Mehr Anrufe als sonst
So habe es bei Anrufen beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" in den vergangenen Wochen wieder leichte Anstiege gegeben, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Berlin. "Das ist aber nur ein Indikator. Wir gehen davon aus, dass das Dunkelfeld deutlich höher ist." Einen Anstieg der Anrufe hatte das Ministerium auch im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr verzeichnet.
Betreuungsnot, Gewalt und Einsamkeit sind Gründe für die Anrufe
Mehr Nachfragen gibt es den Angaben zufolge auch bei der Telefon- und Online-Beratung "Nummer gegen Kummer". Allein bei der Online-Beratung habe es im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Nutzung um rund 30 Prozent gegeben. Kinder wendeten sich demnach vor allem wegen Einsamkeit, fehlender Freunde oder Langeweile an die Beratung, Erwachsene wegen der Betreuungssituation.
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" gibt es seit 2013. Rund um die Uhr bekommen betroffene Frauen Beratung und werden bei Bedarf an Hilfestellen und Frauenhäuser vermittelt. Bei der "Nummer gegen Kummer" können sich sowohl Erwachsene als auch Kinder bei verschiedenen Problemen anonym beraten lassen.
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