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Mindestens 30 Tote und 2.500 Verletzte bei gewaltiger Explosion am Hafen von Beirut

Erschütternde Szenen im Libanon

Mindestens 30 Tote und 2.500 Verletzte bei gewaltiger Explosion am Hafen von Beirut

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    Dramatische Szenen spielen sich nach eine Explosion im Libanon ab.
    Dramatische Szenen spielen sich nach eine Explosion im Libanon ab. Foto: picture alliance/Hassan Ammar/AP/dp

    Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von einer starken Erschütterung im Zentrum und von großen Schäden. Durch die Wucht der Explosion, die sich am Hafen der Küstenstadt ereignete, gingen Fenster zu Bruch. Einige Straßen waren mit Trümmern und Glasscherben übersät.

    "Ich kann sagen, dass es Hunderte Verletzte gibt, aber keine klare Zahl", sagte der Generalsekretär des libanesischen Roten Kreuzes, Georges Kettaneh, am Abend der dpa. Über mögliche Todesopfer gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Augenzeugen berichteten aber von Leichen auf den Straßen und Menschen, die unter Trümmern verborgen seien. Das Rote Kreuz war mit 30 Teams im Einsatz. Die Armee half, Verletzte in Krankenhäuser zu bringen. Bürger wurden aufgerufen, Blut zu spenden.

    Schäden erstrecken sich kilometerweit

    Im Internet kursierten Fotos von zerstörten Fenstern an Wohnhäusern und Trümmern auf den Straßen. Dutzende Autos wurden beschädigt. Ein Polizist sagte, die Schäden erstreckten sich kilometerweit. Kurz nach der Explosion fielen Telefon und Internet in der Stadt aus. "Wir saßen in unserem Wohnzimmer, und plötzlich fielen uns die Wand und Glas auf den Kopf", sagte ein Anwohner namens Rumi. Große Teile des Hafens wurden durch die Explosion zerstört.

    04.08.2020, Libanon, Beirut: Ein verletzter Mann steht vor Trümmern in der libanesischen Hauptstadt, während im Hintergrund Rauch aufsteigt. Eine schwere Explosion erschüttert die Innenstadt von Beirut und beschädigte Gebäude. Es sollen Hunderte Menschen verletzt worden sein. Foto: Hussein Malla/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ |
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    Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Ersten Berichten zufolge ereignete sich die Explosion in einem Lager für Feuerwerkskörper. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, am Hafen sei in einem Lagerhaus in der Nähe mehrerer Getreidespeicher Feuer ausgebrochen. "Starke Explosionen" seien in Beirut und den Vororten zu spüren gewesen. Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften gegen die Flammen. Der Hafen liegt nur wenige Kilometer von der Innenstadt Beiruts entfernt.

    Hinweise auf einen Anschlag gibt es zunächst nicht

    Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gab es zunächst nicht. Wenige Kilometer vom Ort der Explosion entfernt waren 2005 der damalige libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri und 21 weitere Menschen bei einem Sprengstoffanschlag getötet worden. Die Residenz seines Sohnes, der frühere Ministerpräsident Saad Hariri, wurde bei der Explosion am Dienstag beschädigt.

    An diesem Freitag will das UN-Libanon-Sondertribunal in Den Haag sein Urteil gegen vier Angeklagte in dem Fall von 2005 verkünden. Viele Libanon machen die Führung des Nachbarlandes Syrien für den Anschlag auf Hariri verantwortlich. Er hatte vor seinem Tod den Abzug der damals im Libanon stationierten syrischen Truppen verlangt.

    Unfall oder herbeigeführter Akt?

    "Wir haben keine Informationen darüber, was genau passiert ist und was der Auslöser war, ob es ein Unfall oder ein herbeigeführter Akt war", sagte ein UN-Sprecher kurz nach der Tat am Dienstag in New York. "Zu diesem Zeitpunkt sind unsere Gedanken bei den Menschen im Libanon. Was auch immer passiert ist: Wir hoffen, dass der Schaden begrenzt ist und dass die Sicherheit des libanesischen Volkes garantiert ist."

    Eine Sprecherin des Weißen Hauses, Alyssa Farah, erklärte auf Twitter, US-Präsident Trump sei über die Situation unterrichtet. Man bete "für die Sicherheit der Menschen im Libanon". Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany sagte, man beobachte die Situation "genau".

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