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Mitarbeiter des Autozulieferers ZF protestieren in Friedrichshafen gegen Stellenabbau

Demonstration in Friedrichshafen

Mitarbeiter des Autozulieferers ZF protestieren in Friedrichshafen gegen Stellenabbau

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    In Friedrichshafen haben am Donnerstag zahlreiche Mitarbeiter demonstriert. Der Grund: Autozulieferer ZF plant großen Stellenabbau.
    In Friedrichshafen haben am Donnerstag zahlreiche Mitarbeiter demonstriert. Der Grund: Autozulieferer ZF plant großen Stellenabbau. Foto: Kathrin Drinkuth/dpa

    Laut hupend und mit Hunderten Fahrzeugen haben ZF-Beschäftigte am Donnerstag gegen den geplanten Stellenabbau beim Autozulieferer in Friedrichshafen am Bodensee demonstriert. Nach Angaben der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben fuhren rund 1.000 Teilnehmer mit Fahrrädern, Motorrädern und Autos lärmend durch die Stadt und am ZF-Forum vorbei. Um das Infektionsrisiko während der Corona-Pandemie möglichst gering zu halten, habe man bewusst auf eine Fußgänger-Demo verzichtet, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft, die sich mit der Teilnehmerzahl zufrieden zeigte. "Das war ein ordentliches Signal."

    Mehr als 400 Fahrzeuge sorgten für Stau in Friedrichshafen

    Die Polizei zählte rund 400 Autos und 200 Zweiräder. Die Demonstration habe im Stadtgebiet und auf den Zufahrtsstraßen für Staus gesorgt. Auch an anderen Standorten von ZF in Deutschland wurde gegen den geplanten Stellenabbau demonstriert: In Brandenburg an der Havel beispielsweise beteiligten sich nach Angaben der IG Metall rund 400 Teilnehmer mit 250 Autos und anderen Fahrzeugen an dem Protest.

    >> Autozulieferer BMTS: In Blaichach stehen 135 Mitarbeiter vor dem Aus <<

    Autozuliefer ZF durch technologischen Wandel und Corona-Pandemie geschwächt

    Der Autozulieferer will in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen, die Hälfte davon in Deutschland. Der technologische Wandel und jetzt die Corona-Pandemie treffen das Unternehmen hart, die Nachfrage ist eingebrochen - für dieses Jahr erwartet der Vorstand "hohe finanzielle Verluste".

    "Die Corona-Pandemie hat insbesondere die Automobilindustrie in eine beispiellose Krise gestürzt", sagte die ZF-Personalvorständin und Arbeitsdirektorin Sabine Jaskula. "Wir können verstehen, dass sich die Beschäftigten Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen und sich an den Aktionen der Gewerkschaften beteiligen." Ziel sei es, mit den Arbeitnehmervertretern ein Konzept für ZF und die Mitarbeiter zu erarbeiten. "Es geht jetzt darum, unser Unternehmen zukunftssicher aufzustellen und gleichzeitig Beschäftigung zu sichern."

    Wirtschaftspolitischer Sprecher kritisiert Rettungspakete

    Der wirtschaftspolitische Sprecher der Linke-Fraktion im Bundestag, Klaus Ernst, teilte am Donnerstag mit: "Es ist nicht hinnehmbar, dass Bundestag und Regierung milliardenschwere Rettungspakete für die Industrie schnüren, Unternehmen aber trotzdem massiv Beschäftigung abbauen wollen." Die Beschäftigten hätten seine uneingeschränkte Solidarität.

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