Ein Jahr nach Start eines neuen Online-Portals zur Anzeige von Falschparkern zieht die Stadt Frankfurt eine positive Bilanz. «Das System läuft fehlerfrei und die Rückmeldungen von Anzeigenden sind grundsätzlich positiv», teilt eine Sprecherin des Ordnungsamts auf Anfrage mit. Die Quote fehlerhafter Anzeigen bewege sich im Minimalbereich.
Über das Portal können Privatpersonen sogenannte Verstöße im ruhenden Verkehr anzeigen, also beim Parken oder Halten. Dazu müssen die Situation und das Kennzeichen fotografiert werden. Auch weitere Angaben werden abgefragt, darunter Name und Adresse des Anzeigenstellers oder der Anzeigenstellerin.
Bearbeitungsquote nun bei 100 Prozent
Die Stadt hatte das Portal auch eingerichtet, weil es einen Bearbeitungsstau bei Privatanzeigen gab, die bis dahin auf Papierformular oder per Mail eingingen. Das Portal soll den Vorgang vereinfachen und für vollständige Angaben sorgen, um den Prüfungsaufwand zu senken. Die Bearbeitungsquote der auf diesem Weg eingehenden Anzeigen liege bei 100 Prozent, erklärte das Ordnungsamt.
Zu einem erhöhten Anzeigenaufkommen führte die Einführung des Portals den Angaben zufolge nicht - im Gegenteil: Von April bis Dezember 2024 gingen bei der Stadt insgesamt 31.569 Privatanzeigen ein. Im selben Zeitraum des Vorjahres, als es das Portal noch nicht gab, waren es den Angaben zufolge mit insgesamt 34.245 einige Tausend Anzeigen mehr. Das Portal wird indes eifrig genutzt: Zwischen April und dem Jahresende 2024 gingen nur noch rund 1.200 Anzeigen auf herkömmlichem Weg ein.
Erweiterte Möglichkeiten seit September
Das Portal startete nicht mit allen Arten von Verstößen. Mitte September 2024 war es erweitert worden um Fälle wie Parken in zweiter Reihe, an Kreuzungen und Einmündungen sowie an Haltestellen. Weiterhin sind nicht alle Tatbestände darin enthalten.
Beim Thema Privatanzeigen geht es um viel Geld: 2022 und 2023 wurden nach Angaben der Stadt jährlich rund 54.000 Privatanzeigen gestellt, dies bedeutete insgesamt 1,75 Millionen Euro für den städtischen Haushalt. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.
Die meisten Anzeigen im sogenannten ruhenden Verkehr kommen vom Straßenverkehrsamt, von April bis Dezember 2024 192.073 und im Vorjahreszeitraum 197.889. Auch andere Städte arbeiten mit Online-Portalen für Privatanzeigen, etwa Offenbach oder Bad Homburg im Taunus.
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