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Nawalny über sein Straflager-Leben: Ich habe zwei "Lieblingsmomente"

Russischer Kreml-Kritiker

Nawalny über sein Straflager-Leben: Ich habe zwei "Lieblingsmomente"

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    Außenaufnahme auf die Gefangenenkolonie IK-2, die sich unter den russischen Strafvollzugsanstalten durch ein besonders strenges Regime auszeichnet, 85 Kilometer östlich von Moskau. Hierher war Nawalny nach seinem Prozess gebracht worden.
    Außenaufnahme auf die Gefangenenkolonie IK-2, die sich unter den russischen Strafvollzugsanstalten durch ein besonders strenges Regime auszeichnet, 85 Kilometer östlich von Moskau. Hierher war Nawalny nach seinem Prozess gebracht worden. Foto: Kirill Zarubin, dpa (Archiv)

    In einem am Montag bei Instagram veröffentlichten Beitrag schrieb der Oppositionelle, in seiner täglichen Routine im Lager gebe es zwei Momente, die er "verhimmele" - "beide sind früh am Morgen". Um 6.00 Uhr müssten er und seine Mitgefangenen aufstehen. Zehn Minuten später sei Training mit dem Abspielen der Hymne.

    Man möge sich die Gegend um die Baracken vorstellen mit Schnee, Männern in Stiefeln und Pelzmützen im Dunkeln und die Hände auf den Rücken. "Die ganze Zeit schallt aus einem Lautsprecher an einem hohen Mast: "Sei gepriesen, du unser freies Vaterland"", machte er sich lustig darüber, dass in der Hymne von Freiheit die Rede ist, er aber in einem im Westen als politisch motivierten Prozess eingestuften Prozess zu Lagerhaft verurteilt wurde. "Einfach ein Genuss."

    Nawalnys "Krieg der Sterne"-Vergleich

    Sein zweiter "Lieblingsmoment" folge bald darauf: "Marschieren an Ort und Stelle", schrieb Nawalny. "In diesem Moment stelle ich mir vor, dass ich in der russischen Neufassung von "Krieg der Sterne" mitspiele." Statt der "imperialen Sturmtruppen" spielten Gefangene in Kitteln und Pelzmützen mit. "Sie haben Zigaretten in den Zähnen."

    Nawalny war zu mehreren Jahren Straflager verurteilt worden, weil er gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben soll, während er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholte. Er hält sich seit knapp einer Woche in einem Lager im Gebiet Wladimir rund 100 Kilometer östlich von Moskau auf.

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