An Halloween zieht jeden Jahr der Horror ins traute Heim ein. Keine Lust, bis zum 31. Oktober zu warten? Mit diesen fünf spoilerfreien Stream-Empfehlungen aus der Redaktion lässt sich das Halloween-Wochenende bereits vorab in vollen Zügen genießen:
"ES": Wenn Kindheitsalbträume wahr werden
Darum geht's: Alle 28 Jahre erwacht das Böse in Derry und hinterlässt eine blutige Spur in der amerikanischen Kleinstadt im Bundesstaat Maine. Unter mysteriösen Umständen verschwinden dort immer wieder Erwachsene und Kinder oder kommen grausam zu Tode. Sieben Freunde stellen sich dem Grauen schließlich entgegen - ein gefährliches Abenteuer, das sie nicht nur an die Grenzen ihres Verstandes, sondern auch an die ihrer Freundschaft bringen wird.
Warum ansehen: Wer das gleichnamige Buch von Kultautor Stephen King gelesen hat, weiß: "ES" ist der perfekte Horror, der an den Urängsten jedes Einzelnen rüttelt. Den Albträumen aus der Kindheit aber auch als Erwachsener zu begegnen, hat Stephen King damals meisterhaft umgesetzt. Und auch auf der großen Leinwand überzeugt "ES".
Vor allem das erste Kapitel, das sich mit den jungen Helden in ihrer Kindheit beschäftigt, ist ein ebenso spannend wie erstaunlich liebevoll inszenierter Coming-Of-Age-Film, der einen prompt in seine eigene Jugend zurückversetzt. Auf reinen stupiden Splatter wird in der "ES"-Verfilmung von 2017im Übrigen verzichtet. Wer es dennoch blutig mag, wird dank einiger - auch ekeliger - Schockmomente besonders in Kapitel 2 nicht enttäuscht werden. Fazit: "ES" ist ein - vor allem im ersten Teil - eher ruhiger Horrorfilm, der nichtsdestotrotz extrem unter die Haut geht und für Schrecken sorgt.
Dauer: "ES - Kapitel 1" (zwei Stunden, 14 Minuten), "ES - Kapitel 2" (zwei Stunden, 49 Minuten).
"Insidious": Bitterböser und perfider Horror vom Feinsten
Darum geht's: Eine Familie zieht in ein neues Haus. Doch anstatt das Heim in vollen Zügen genießen zu können, geschehen schnell ebenso unerklärliche wie unheimliche Dinge: Mal sind es Schritte auf dem Dachboden, mal fremde Stimmen aus dem Babyphon. Als ihr Sohn nach einem Unfall ins Koma fällt, ist für seine Eltern schnell klar: Das Haus ist verflucht. Doch auch der Umzug in ein neues Zuhause bringt keine Besserung. Ganz im Gegenteil.
Warum ansehen: Eine junge Familie gerät nach einem Umzug in Not und muss sich mordlustiger Gegnern erwehren, die leider nicht aus dieser Welt sind: so weit, so bekannt. Horrorfilmliebhaber sollten sich dieses Meisterwerk dennoch auf keinen Fall entgehen lassen. Denn obwohl die 0815-Geschichte gewiss niemand vom Hocker reißen wird, ist die Inszenierung dafür umso großartiger. Besonders die musikalische Untermalung verschafft Gänsehaut (wir sagen nur "Tiptoe through the window").
Die Welt, in denen es nicht nur die Protagonisten des Films, sondern auch die Zuschauer zieht, ist ein wahrer Albtraum - so dermaßen perfekt und unheimlich in Szene gesetzt, dass der Film einen auch noch über das schockierenden Ende hinaus fesselt. Fazit: Beginnt ruhig, endet dafür umso spannender und fulminanter. Wer lieber Psychoterror als blutiges Gemetzel liebt, ist hier genau richtig.
Dauer: Eine Stunde, 38 Minuten.
"The Conjuring: Die Heimsuchung":
Darum geht's: Auch hier steht das Schicksal einer Familie im Zentrum, das in ein neues Heim einzieht, das offensichtlich verflucht ist. Nachdem mehrere Familienmitglieder von gruseligen Gestalten angegriffen wurden, suchen sie den Rat von Lorraine und Ed Warren. Das Forscherehepaar untersucht paranormale Ereignisse. Und schlägt schnell Alarm: Ein Exorzismus ist dringend von Nöten.
Warum ansehen: "Der gruseligste Film" des Jahres zog die Kritikerseite "Filmstarts.de" 2013 ihr Fazit. Zu Recht, denn das düstere Setting, die unerwarteten Jump-Scares und atmosphärische Bild-Sprache lassen ziemlich sicher keinen Zuschauer kalt. Was den Film sogar noch einen Ticken unheimlicher macht ist der Umstand, dass es das Ehepaar Warren tatsächlich gegeben hat: Beide bezeichneten sich als sogenannte Dämonologen, Lorraine Warren sah sich gar als Medium. Und auch die Handlung soll auf wahren Ereignissen beruhen. Fazit: Ein unglaublich packend inszenierter Horrorfilm, der Spannung, Drama und Horror nahezu perfekt vereint.
Dauer: Eine Stunde, 51 Minuten.
"The Cabin In The Woods": Cleverer Horrorfilm mit Anspruch
Darum geht's: Fünf junge Erwachsene wollen in einer einsamen Hütte im Wald Urlaub machen. Schnell verwandelt sich der entspannte Trip zu einem Horrorszenario, das es in sich hat.
Warum ansehen: Warum stellen sich die Charaktere in den Horrorfilmen eigentlich immer so erschreckend dumm an? Warum versagt ausgerechnet in lebensgefährlichen Situationen ihr gesunder Menschenverstand? Diese Fragen beantwortet dieser Film eingehend, was ihn zu einem echten Juwel in der Riege der unkonventionellen Horrorfilme macht.
Fazit: Wie bei "Insidious" ist es auch hier ratsam, trotz der herkömmlichen Handlung vor dem Bildschirm zu bleiben. Wer das tut, wird mit einem äußerst clevereren und gelungenen Mix aus Spannung und Gemetzel, aber auch einer ordentlichen Prise Humor belohnt.
Dauer: Eine Stunde, 35 Minuten.
"The Purge": Brutale Dystopie, die zum Nachdenken anregt
Darum geht's: Amerika in der nahen Zukunft: Jedes Jahr dürfen die Menschen in den Vereinigten Staaten ihre dunkelsten Seiten ausleben. Ob nun Mord, Vergewaltigung, Brandstiftung oder Dienstahl: Fast jedes Verbrechen ist im Zeitraum von 19 Uhr abends bis sieben Uhr morgens erlaubt. Die "Purge"-Reihe begleitet dabei das Schicksal mehrerer Bürger, die versuchen, unbeschadet durch die Horrornacht zu kommen. Was alles andere als ein leichtes Unterfangen ist, wenn jeder die Lizent zum Töten hat.
Warum ansehen: Die Filmreihe besticht weniger durch ausgeprägte Slasher-Momente, sondern durch ihr actionreiches Tempo. Während der erste Teil "The Purge"´- Die Säuberung" noch einem spannenden Katz- und Maus-Spiel gleicht, geht es im Nachfolger "The Purge: Anarchy" richtig zur Sache. Adrenalinjunkies und Gesellschaftskritiker werden an dieser bösen Version der USA mörderisches Vergnügen finden.
Doch im Zentrum von "The Purge" geht es nicht um die Verherrlichung von Gewaltfantasien und deren Ausleben. Die Horrorfilmreihe hält dem Zuschauer nämlich von Anfang an einen Spiegel vor die Nase: Was würde man selbst in so einer Säuberung tun? Fazit: Was mit den Menschen passiert, die für eine Nacht lang alle ihre Hemmungen und damit ihr ziviles Ich zurücklassen, ist bei dieser Filmreihe erschreckend sehenswert. Ein blutiges Actionspektakel, dessen Horror durch die Menschen und ihre schlimmsten Seiten selbst verursacht wird.
Dauer: "The Purge - Die Säuberung" (eine Stunde, 25 Minuten), "The Purge: Anarchy" (eine Stunde, 43 Minuten).
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