Im November-Lockdown in Deutschland haben Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer eine Zwischenbilanz gezogen. Neue Corona-Regel gibt es nicht, aber eindringliche Empfehlungen.
Worüber beim Corona-Gipfel am Montag gesprochen wurde:
- Für die nächsten Tage gibt es erst einmal keine weiteren Verbote oder Verschärfungen.
- Die Bürger sind aufgerufen, die privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren.
- Auf private Feiern sollte jeder verzichten.
- Treffen mit Freunden und Bekannten sollen auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden.
- Die Schulen bleiben vorerst wie gehabt geöffnet. Weitere Entscheidungen sollen kommende Woche fallen.
- Risikogruppen: Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung zum Schutz vor einer Ansteckung erhalten.
- Am 25. November gibt es einen neuen Corona-Gipfel, der eine langfristige Corona-Strategie für den Winter und die ersten Monate 2021, aber auch neue Beschränkungen bringen könnte.
Markus Söder zu den Corona-Zahlen: "Es reicht noch nicht"
Wichtigste Botschaft der Kanzlerin am Montagabend war, dass die Bürger ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich reduzieren sollten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, die Corona-Neuinfektions-Zahlen hätten zwar begonnen zu stagnieren, aber: "Es reicht noch nicht."
Merkel und Söder wollen an dem Ziel festhalten, die Inzidenzwerte im Land Richtung 50 zu senken, um den Gesundheitsämter die Nachverfolgung der Infektionsketten wieder leichter zu ermöglichen. Es sei im November-Lockdown bislang zwar gelungen, die Dynamik der Neuinfektionen zu brechen. Eine Trendumkehr sei noch nicht erreicht worden.
Söder bereitete die Menschen auf mögliche weitere Verschärfungen in der Weihnachtszeit vor: "Ich habe wenig Hoffnung, dass Ende November alles wieder gut ist", sagte er.
Bei der Besprechung kommende Woche am 25. November sollten die Maßnahmen "lieber verlängert", statt vorzeitig abgebrochen werden. Merkel kündigte an, bei der Konferenz werde es "mit Sicherheit Rechtsänderungen" statt Empfehlungen geben. Auch solle eine Corona-Strategie mit Ausblick bis Ende des Jahres und darüber hinaus entwickelt werden. (mit dpa)
