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Öko-Test Fischstäbchen: Krebsverdächtige Schadstoffe in vielen Produkten

Vier Produkte sind "gut"

Ökotest zeigt: Fischstäbchen häufig mit Fettschadstoffen belastet

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    Ökotest hat sich 19 verschiedenen Fischstäbchen angeschaut und dabei in elf Produkten Schadstoffe gefunden.
    Ökotest hat sich 19 verschiedenen Fischstäbchen angeschaut und dabei in elf Produkten Schadstoffe gefunden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Fischstäbchen sind vor allem bei Kindern beliebt und gehören für viele Familien regelmäßig zum Essen dazu. Auch in Allgäuer Supermärkten sind sie ein fester Bestandteil im Tiefkühlregal. In einem Test hat Ökotest 19 verschiedene Produkte unter die Lupe genommen und einige Mängel entdeckt. Vor allem die beim Frittieren entstehenden Schadstoffe werden vielen Fischstäbchen zum Verhängnis.

    Ökotest: Fettschadstoffe belasten Fischstäbchen

    Denn das Frittieren geht zwar sehr schnell, doch beim Erhitzen der pflanzlichen Fette entstehen häufig Schadstoffe, die später auch im fertigen Produkt zu finden sind. Solche Schadstoffe fanden die Tester in insgesamt elf von 19 Produkten. Meist handelte es sich laut Ökotest dabei um 3-MCPD-Fettsäureester, die sich im Magen in 3-MCPD beziehungsweise Glycidol umwandeln. Dieser Stoff erwies sich Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zufolge in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend.

    Einige der Hersteller legten laut Ökotest Gegengutachten vor, nach denen der Grenzwert nicht überschritten wird. Viele versicherten außerdem, aktuell ihre Fritteusebedingungen zu verbessern, um die Entstehung der Schadstoffe zu reduzieren.

    Fischstäbchen überzeugen im Test in Geschmack und Hygiene

    Positiv bewerten die Tester den Geschmack der Fischstäbchen. So schnitten bei der Verkostung alle Produkte mit "sehr gut" ab. Auch hygienisch überzeugten die Stäbchen, da nur ein Produkt eine Keimzahl über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie aufwies. Und auch diese sei nicht gesundheitsschädlich, könnte aber ein Hinweis auf Hygienefehler in der Herstellungskette sein, so das Fazit der Tester.

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    Ökotest kritisiert Fangmethoden

    Dreiviertel aller getesteten Fischstäbchen bestehen aus Alaska-Seelachs. Dies bewerten die Tester positiv, da die Fischart nicht als gefährdet gilt und die Bestände aktuell trotz intensiver Befischung wachsen. Weniger positiv wird dagegen die Art des Fischfangs bewertet. Oft passiere dies durch sogenannte pelagische, "schwebende" Scherbrettnetze. Diese Methode habe bis vor kurzem als relativ nachhaltig gegolten, doch eine aktuell Studie zeigt, dass die Netze deutlich häufiger den Meeresgrund berühren als gedacht, heißt es im Bericht.

    Noch schädlicher für die Natur ist das Fischen mit sogenannten Grundschleppnetzen, da diese den Meeresboden verwüsten. Ausgerechnet mit dieser Methode wurde der Kabeljau für die Fischstäbchen einer Bio-Marke gefangen, die mit dem Aufdruck "100 Prozent nachhaltig" wirbt. Dies fanden die Tester erst auf Nachfrage beim Hersteller heraus.

    Fischstäbchen im Test 2023: Sechs Produkte "gut"

    Insgesamt sechs der 19 getesteten Fischstäbchen schneiden mit der Note "gut" ab. Der enthaltene Fisch stammt aus gesunden Beständen und es wurden keine bedenklichen Schadstoff-Werte gemessen. Es handelt sich dabei um Produkte von Frosta, Iglo, Denn’s Biomarkt, Lidl, Netto und Demeter. Vier Fischstäbchen fielen bei dem Test durch, unter ihnen Produkte von Eismann und Aldi Süd.

    Im vergangenen Jahr testete Ökotest die Qualität von Butter. Hier fielen sogar 17 von 20 Marken unter anderem aufgrund krebserregender Stoffe durch.

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